Lena Höppner
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23.12.2021
Insbesondere in Stresssituationen neigen Frauen zu exzessiven Alkoholkonsum. Männer hingegen trinken unter solchen Umständen nur dann übermäßige Mengen an Alkohol, wenn sie bereits vorher etwas getrunken haben. Zu diesem Ergebnis kam eine jüngst veröffentlichte Studie aus den USA im Psychology of Addictive Behaviors.
Fehlende Kontrolle ist ein Warnzeichen
„Manche Leute planen, ein oder zwei Getränke zu trinken und hören dann auf, aber manche trinken dann einfach weiter“, sagt Studienleiterin Dr. Julie Patock-Peckham von der Arizona State University. Die fehlende Kontrolle sei einer der ersten Anzeichen für einen krankhaften Alkoholkonsum. In stressigen Situationen sei der Hang zum Alkoholkonsum ohnehin groß, so Patock-Peckham weiter. Allerdings unterscheiden sich hier die Geschlechter. Männer, die gestresst sind und noch keinen Alkohol konsumiert haben, neigen dann seltener zu übermäßigen Exzessen. Bei Frauen hat der vorherige Konsum keinen Einfluss. Sie hätten Patock-Peckham zufolge daher ein größeres Risiko für alkoholbezogene Probleme im Vergleich zu Männern.
Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler der Universität von Arizona in den USA Teilnehmer in einer simulierten Bar. Männer und Frauen waren in gleichen Anteilen vertreten. Es gab einen Barkeeper, Barhocker und lebhafte Konversationen. Per Zufallsprinzip teilten die Forscher die Teilnehmer in zwei Gruppen. Die eine Gruppe erlebte eine stressige Situation, die andere nicht. Anschließend bekam eine Gruppe einen alkoholischen Drink, der in der Menge an Alkohol etwa drei Cocktails entsprach. Die andere Gruppe bekam einen alkoholfreien Cocktail. Im Anschluss hatten alle Teilnehmer einen uneingeschränkten Zutritt zur Bar. Der Alkoholgehalt wurde über den Spiegel im Blut bestimmt.
Quelle: https://doi.org/10.1037/adb0000801