23.01.2013
Wein oder Bier als Einschlafhilfe? Lieber nicht! Zwar schläft man nach alkoholischen Getränken schneller ein und der erste Schlaf ist tiefer, doch insgesamt stört Alkohol den Schlaf mehr, als dass er nützt, so das Ergebnis eines britisch-kanadischen Forscherteams.
In einem Vergleich bisheriger Studien zu den Auswirkungen von Alkohol auf die Schlafqualität konnten die Forscher feststellen, dass Alkohol sich vor allem negativ auf die Schlafphasen, in denen wir träumen, den sogenannten REM-Schlaf, auswirkt. Der Beginn des ersten REM-Schlafs setzt demnach selbst nach kleineren Mengen alkoholischer Getränke verzögert ein, berichten die Forscher vorab online in der Zeitschrift "Alcoholism: Clinical and Experimental Research". Größere Mengen an Alkohol reduzieren besonders in der ersten Schlafhälfte den REM-Schlaf, aber auch moderater Alkoholkonsum verringert über die Nacht betrachtet den Traumschlaf-Anteil. Kommen diese Schlafperioden zu kurz, kann sich das nachteilig auf die Konzentration, motorische Fähigkeiten und das Gedächtnis auswirken.
Die Forscher konnten allerdings ebenfalls bestätigen, dass Alkohol die Zeit, die man zum Einschlafen braucht, verringert. Darüber hinaus werde der Tiefschlaf der ersten Schlafhälfte durch Alkohol gesteigert: Je mehr Wein, Bier und Schnaps getrunken werde, desto größer der Einfluss auf diese Schlafphase. In der Summe wirke sich Alkohol allerdings nicht positiv aus, schreiben die Forscher. Auch wenn der Schlaf zu Beginn vielleicht tiefer sei, werde er doch anschließend gestört. Zudem könnte der tiefere Schlaf unter Umständen zu verstärktem Schnarchen und einer schlechteren Atmung führen.
HH