Dass Alkohol müde und unkonzentriert macht, kennen viele aus eigener Erfahrung. So verwundert es nicht, dass gerade der Effekt von Medikamenten, die ebenfalls beruhigend wirken, durch Alkohol noch verstärkt wird. Dazu gehören beispielsweise Schlaf- und Beruhigungsmittel, aber auch Mittel gegen Depressionen oder Psychosen. Starke Schmerzmittel wie Opiate haben oft eine die Atmung dämpfende Nebenwirkung, die durch Alkohol in gefährlicher Weise verstärkt werden kann.
Auch häufig eingesetzte antiallergische Medikamente, die sogenannten Antihistaminika, können müde machen. Bei den älteren Präparaten war das Standard. Bei den neuen Generationen dieser Arzneimittel ist diese Nebenwirkung kaum noch zu spüren – es sei denn, man trinkt Alkohol dazu. Dann können die Augenlider schwer werden, was besonders in Situationen, in denen man seine volle Aufmerksamkeit benötigt, fatal sein kann. Auf den ersten Blick weniger auffällig sind die Wechselwirkungen von Alkohol mit gängigen Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen. Alle diese Wirkstoffe schädigen die Magenschleimhaut, und Alkohol hilft dabei kräftig mit. Die Folgen, wenn Schmerzmittel und Alkohol regelmäßig im Körper zusammentreffen, können Magen-Darm-Blutungen und Magengeschwüre sein.
Darüber hinaus kann Alkohol die Wirkung von Blutdruckmitteln und Medikamenten gegen Diabetes unvorhersehbar verstärken. Bei letzteren kann der Blutzucker so stark sinken, dass eine Unterzuckerung auftritt. Ein absoluter Ernstfall für jeden Diabetiker! Fragen Sie bei Unklarheiten immer Ihren Arzt oder Apotheker, ob sich Alkohol mit Ihrem Medikament verträgt. Im Zweifelsfall lieber auf den Alkohol verzichten.
RF