Dass Kreuzfahrten nichts für Kinder sind, ist ein längst überholtes Vorurteil. Ein Familienurlaub auf hoher See ist keine Seltenheit mehr. Dabei machen auch immer öfter drei Generationen gemeinsam Urlaub.
Aufgeregt stehen sieben Jungmatrosen mit dem Plüschmaskottchen Käpt’n Knopf auf der Brücke des Dampfers. "Ist das groß hier", ruft die achtjährige Yvonne, als ihr der richtige Kapitän erklärt, wie er das Schiff steuert. Er setzt dem Mädchen seine Kapitänsmütze auf. Alle Kinder erhalten Ferngläser und halten nach anderen Schiffen Ausschau.
Großes Angebot für Mini-Kreuzfahrer
Ob mit Plüsch-Kapitän-Begleitung oder ohne: Immer häufiger heißt es bei den Kreuzfahrtveranstaltern "drei Generationen an Bord". "Bequemer kann man die Interessen aller Familienmitglieder nicht unter einen Hut bekommen", glaubt Christine Starmann, die sich im Internet unter www.kids-on-cruise.de speziell dem Thema Familienkreuzfahrten widmet. Die Palette der Angebote reicht von Sightseeing und Kultur über Strandtage und Spaß im Kinderclub bis zu Sport und Wellness. "Dabei reist das Hotel immer mit. Koffer ein- und auspacken unnötig."
"Mehr und mehr Familien entdecken den Urlaub auf dem Wasser für sich", bestätigt auch Sebastian Ahrens, Geschäftsführer von einem großen deutschen Veranstalter für Kreuzfahrten. "Unser Ziel ist es daher, immer wieder neue anspruchsvolle Angebote im Familiensegment zu schaffen, um der wachsenden Zielgruppe gerecht zu werden."
So kommen auch junge Entdecker neuerdings auf ihre Kosten: Auf Familienexpeditionen bietet sich zum Beispiel die Möglichkeit, zu mikroskopieren und sich neues Wissen anzueignen. Darüber hinaus haben Kinder oftmals ihr eigenes Refugium zum Basteln, Spielen und Toben an Bord. "Einen Kinderclub unterteilt in mehrere Altersgruppen findet man inzwischen auf fast jedem neueren Kreuzfahrtschiff", weiß Expertin Starmann. Zusätzlich sorgen ein buntes Programm von Schiffsrallye über Fragerunden mit einem Offizier bis hin zu gemeinsamen Ausflügen und Mahlzeiten sowie pfiffige Maskottchen für gute Stimmung.
Starmann empfiehlt, auf keinen Fall das erstbeste vermeintlich billigste Angebot zu buchen. "Auch wenn man selbst sehr gut Englisch spricht, ist es für Kinder auf einem deutschen Schiff oft wesentlich einfacher, Kontakte zu knüpfen und vor allen Dingen an allen Spielen und Rallyes teilnehmen zu können." Sie rät auch, auf die Liegezeiten in den jeweiligen Häfen zu achten, die bei manchen Anbietern extrem kurz ausfallen.
Den richtigen Anbieter wählen
Für Yvonne und ihre Eltern geht es derweil auf Familienausflug in den Hochseilgarten. Am nächsten Tag wartet eine Fahrt im Schlauchboot gemeinsam mit den Kinderbetreuern auf die Minimatrosen. Wie gerne würden viele die Chance ergreifen und selbst mal das Steuer in die Hand nehmen. Käpt’n Knopf winkt an der Reling, als alle von Bord gehen.