Dr. Karen Zoufal
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28.12.2020
Die beiden Personen, bei denen es durch die Impfung zu schweren allergischen Reaktionen gekommen war, erholten sich schnell und vollständig davon. Es wurden Untersuchungen eingeleitet, die klären sollen, ob die Reaktionen auf einen bestimmten Bestandteil des Impfstoffes zurückzuführen sind. Bis dahin hat die britische Arzneimittelbehörde Anweisung gegeben, dass Patienten mit schweren Allergien nicht geimpft werden sollen.
Der Impfstoff BNT162b2 von BioNTech/Pfizer enthält mRNA, die in Lipid-Nanopartikel eingebettet ist. Diese winzigen Fett-Teilchen sollen die mRNA vor einem zu raschen Abbau schützen und ihre Aufnahme in Körperzellen unterstützen. Die Partikel enthalten außerdem Polyethylenglykol (PEG), damit sie besser löslich sind. PEG wird auch in vielen Medikamenten und Kosmetika verwendet. In seltenen Fällen reagieren Menschen jedoch allergisch darauf. Allergologen sehen in PEG zurzeit den Hauptverdächtigen für diese Reaktion auf den Covid-19-Impfstoff.
In der letzten klinischen Studie, die für die Zulassung durchgeführt wurde, waren Menschen ausgeschlossen, die schon einmal auf eine Impfung allergisch reagiert hatten oder eine bekannte Allergie gegen im Impfstoff enthaltene Stoffe hatten. Entsprechend wird in der Packungsbeilage darauf hingewiesen, dass keine Personen geimpft werden sollen, die gegen den Wirkstoff oder andere enthaltene Inhaltsstoffe allergisch sind.
In einer gemeinsamen Stellungnahme der deutschen allergologischen Gesellschaften AeDA (Ärzteverband Deutscher Allergologen), DGAKI (Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie) und GPA (Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin) weisen Experten darauf hin, dass allergische Reaktionen auf Impfstoffe sehr selten sind und bei 1 von 1.000.000 bis zu 30 pro 100.000 Impfungen auftreten. Sie raten den Impfteams, schwere allergische Reaktionen in der Vergangenheit und besonders auf PEG und PEG-ähnliche Substanzen zu beachten und auf eine etwaige anaphylaktische Reaktion vorbereitet zu sein.
Quelle: Stellungnahme mehrerer allergologischer Fachgesellschaften