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17.04.2023
In der Studie wurde die Kosteneffizienz der üblichen Demenz-Versorgung mit vier Maßnahmen verglichen, die ohne Medikamente der Verbesserung der Pflege zu Hause dienen. Je nach Art der Maßnahme lassen sich so zwischen 2.800 und 13.000 US-Dollar an Kosten einsparen, stellt eine Forschungsgruppe in der Zeitschrift „Journal of the Alzheimer's Association“ fest.
Die vier Maßnahmen vermittelten Angehörigen auf unterschiedliche Weise Wissen, Fähigkeiten und Unterstützung, die auf ihre Pflegeherausforderungen zugeschnitten waren. Sie beinhalteten:
- ein Programm zur Unterstützung der Selbständigkeit zu Hause: Es umfasst einen individuell erstellten Pflegeplan und den Aufbau von Wissen sowie Unterstützung durch Pflegedienste;
- eine Schulung von pflegenden Angehörigen in sechs Sitzungen über vier Monate sowie Unterstützung nach Bedarf und Zugang zu Selbsthilfegruppen;
- eine ambulante Alzheimer- und Demenzpflege, bei der Menschen mit Demenz und Angehörige eine Bedarfsanalyse und einen individuellen Pflegeplan erhielten und darüber hinaus rund um die Uhr Rat von einem Pflegemanager einholen konnten;
- einen Tagesbetreuungsdienst, der neben der persönlichen Betreuung Wissen zu Krankheiten und zum Pflegemanagement vermittelt sowie Empfehlungen zu verfügbaren Ressourcen gab.
Alle vier Methoden hatten eine bessere Lebensqualität von Pflegekräften und den pflegebedürftigen, an Demenz erkrankten Menschen zur Folge. Außerdem reduzierten sie Einweisungen in Pflegeheime und Krankenhäuser sowie die Sterblichkeit. Die Forschenden halten diese Methoden deshalb für die beste Wahl, um Menschen mit Demenz zu behandeln – und für besser geeignet als Medikamente: „Nachdem wir zeigen konnten, dass diese effektiven Interventionen auch Geld sparen, ist es sinnvoll, Wege zu finden, sie mehr Familien zur Verfügung zu stellen. Alzheimer-Medikamente sind vielversprechend, aber sie bedürfen noch weiterer Forschung und Verbesserung“, sagte Prof. Eric Jutkowitz von der Brown University in Rhode Island.
Für die Studie verwendeten die Forschenden eine Computersimulation, um die Wahrscheinlichkeit einer Aufnahme in ein Pflegeheim für die vier nicht-medikamentösen Behandlungsverfahren bei Demenzerkrankungen im Vergleich zur üblichen Behandlung zu berechnen. Die Datengrundlage stammte von der öffentlichen Krankenversicherung des Gesundheitssystems der USA (Medicare) sowie aus klinischen Studien und nationalen Umfragen unter Angehörigen von Menschen mit Demenz.
Quelle: DOI 10.1002/alz.12964