06.06.2019
Norwegischen Forschern zufolge vermeidet man mit einer guten Mundhygiene nicht nur Karies, sondern möglicherweise auch Alzheimer. Die Wissenschaftler haben einen klaren Zusammenhang zwischen Bakterien, die Zahnfleischerkrankungen verursachen, und geistigem Abbau entdeckt.
Die Forscher haben festgestellt, dass Zahnfleischerkrankungen eine entscheidende Rolle dabei spielen, ob ein Mensch an Alzheimer leidet oder nicht: „Wir haben einen DNA-basierten Beweis gefunden, dass sich die Bakterien, die Zahnfleischentzündungen verursachen, vom Mund zum Gehirn bewegen können“, sagte Piotr Mydel vom Broegelmanns Research Laboratory der Universität Bergen. Die Bakterien produzieren ein Protein, das Nervenzellen im Gehirn zerstört, was schließlich zu Gedächtnisverlust und Alzheimer führt. Mydel erklärte, dass das Bakterium nicht allein Alzheimer verursacht, das Risiko für die Entwicklung der Krankheit jedoch erheblich erhöht und auch zu ihrem Fortschreiten beiträgt.
Man kann jedoch etwas dafür tun, diese Alzheimer-Ursache zu minimieren: Zähne putzen und Zahnseide verwenden. Mydel fügte hinzu, dass es wichtig sei, regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen und die Zähne richtig zu putzen, besonders wenn man an Zahnfleischentzündungen leidet und Familienangehörige an Alzheimer erkrankt sind.
Gemeinsam arbeiten die Wissenschaftler nun an einem möglichen neuen Ansatz zur Bekämpfung der Alzheimer-Krankheit: „Wir haben es geschafft, ein Medikament zu entwickeln, das die schädlichen Enzyme der Bakterien blockiert und die Entwicklung von Alzheimer verzögert. Wir planen, dieses Medikament noch in diesem Jahr zu testen“, so Mydel.
ZOU