Eine Veranlagung für Alzheimer lässt sich zwar nicht verändern, aber man kennt mittlerweile eine Reihe von Einflussfaktoren, die sich aktiv verbessern lassen. Die meisten von ihnen betreffen den Lebensstil. Laut einer Studie aus den USA gehen etwa ein Drittel der Fälle auf das Konto von nur drei solcher Risikofaktoren. Das unterstreicht, wie wichtig ein gesunder Lebensstil auch zur Vorbeugung von Demenz ist.
Acht veränderliche Faktoren steigern das Risiko für eine Demenz: körperliche Inaktivität, Rauchen, Depression, niedriger Bildungsstand, Diabetes mellitus, Adipositas im mittleren Lebensalter, Bluthochdruck im mittleren Lebensalter und Schwerhörigkeit. Eine Untersuchung von fast 400.000 Menschen in den USA zeigt, dass mehr als ein Drittel der Demenzfälle auf Adipositas (17,7 %), Bewegungsmangel (11,8 %) und einen niedrigen Bildungsstand (11,7 %) zurückgingen. Würde man diese drei Faktoren um 25 Prozent senken, so ließen sich etwa ein Fünftel der Demenzfälle vermeiden, schreiben die Forscher in dem Fachblatt „Journal of Alzheimer's disease“.
Fachleute wie Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, sehen hier ein großes Potential für vorbeugende Maßnahmen: „Wir wissen, welche schädlichen Wirkungen eine ungesunde Lebensweise auf das Herz-Kreislauf-System und das Krebsrisiko hat – dass sie aber auch die Gesundheit unseres Gehirns so dramatisch beeinflussen, ist auch in Deutschland noch allgemein nicht bekannt."
In Deutschland leben derzeit 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Aufgrund des demografischen Wandels geht man davon aus, dass diese Zahl noch deutlich ansteigen wird, was das Gesundheitssystem und die Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen wird.