Dr. Karen Zoufal
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16.10.2020
Ein Aneurysma ist eine Schwachstelle in einem Blutgefäß des Gehirns, die platzen kann. Das kann zu lebensgefährlichen Blutungen führen. Bei extremen Kopfschmerzen sollte man sich deshalb an die Notaufnahme eines Krankenhauses wenden, rät der Chirurg Dr. Ahsan Sattar aus den USA, spezialisiert auf Operationen von Blutgefäßen des Gehirns.
Der Experte nennt Aneurysmen "stille Killer", weil es vor dem Platzen häufig keine Warnsignale gibt. "Patienten, die die schlimmsten Kopfschmerzen ihres Lebens haben, sollten sich bei der nächstgelegenen geeigneten Notaufnahme melden", rät Sattar. Dort kann eine Diagnose durch spezielle MRT-Aufnahmen gestellt werden.
Die Ursachen für ein Aneurysma können vielfältig sein: Bluthochdruck, Rauchen, Alter und genetische Veranlagung spielen dabei eine Rolle. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt: Heute kann häufig minimalinvasiv operiert werden, es ist also nicht nötig, den Schädel zu öffnen. Stattdessen wird mit Kathetern und modernen Geräten von den großen Blutgefäßen im Handgelenk oder der Leiste aus "repariert", und die Patienten sind meist schnell wieder auf den Beinen. Nur selten sind Operationen am offenen Gehirn erforderlich.
Sattar rät Patienten mit einem bekannten Gehirnaneurysma dazu, intensives Training wie Gewichtheben und Sportarten wie Boxen, die häufig zu Kopfverletzungen führen, zu vermeiden. Außerdem hält er es für besser, sich im Zweifelsfall an einen Spezialisten zu wenden: "Neuroendovaskuläre Ärzte sind darin geschult und qualifiziert, die Bildgebung von Gehirngefäßen zu bewerten und diese einzigartigen Aneurysmen im Laufe der Zeit genau zu überwachen."