02.12.2013
Kinder, die mit Herzfehlern geboren werden, haben heute dank moderner Operationsmethoden gute Überlebenschancen. Doch Herzfehler und OP belasten die Entwicklung der jungen Patienten bis ins Jugendalter, wie Schweizer Forscher festgestellt haben.
Noch viele Jahre nach der Operation eines angeborenen Herzfehlers sind Veränderungen des Gehirns nachweisbar und können sich langfristig auf die Hirnentwicklung auswirken. Das zeigten Forscher des Kinderspitals Zürich erstmals in einer Studie mit 39 ehemaligen Herzpatientinnen und -Patienten im Alter von 14 Jahren. Ehemalige Herzpatienten wiesen demnach häufiger Lernschwierigkeiten und körperliche Einschränkungen auf als gesunde Jugendliche. Zudem war ihr Hirnvolumen um etwa 10 Prozent kleiner, sagte Dr. Michael von Rhein, einer der Studienautoren. In der Regel konnten die jugendlichen Patienten aber trotz dieser Schwierigkeiten eine normale Schule besuchen. Ihre Lebensqualität war nicht eingeschränkt.
In einer anderen, kürzlich erschienenen Studie belegte die Kinderärztin Bea Latal und der Kinderkardiologe Walter Knirsch, ebenfalls aus Zürich, dass die Entwicklung von herzkranken Kindern schon unmittelbar nach der Geburt verzögert sein kann. Den Ärzten zufolge könnten sich leichtgradige Hirnveränderungen weit vor einer erforderlichen Herzoperation zeigen. „Offenbar können die früh nachweisbaren Veränderungen des Gehirns bestehen bleiben und die weitere Entwicklung bis ins Jugendalter beeinflussen", beurteilt Latal die Studienergebnisse.
RF