20.06.2017
Wer Angehörige wie Eltern oder Partner zu Hause pflegt, benötigt oftmals Hilfe. Apotheken sind gut vernetzt und haben in der Regel Aufstellungen über Pflegedienste oder Hausnotrufanbieter im Umkreis. Sie geben auch erste Tipps, wo Unterstützungen zur häuslichen Pflege beantragt werden können. Zudem bieten Apotheken viele Hilfsmittel für die Erleichterung der häuslichen Pflege: „Wenn Patienten einem Pflegegrad zugeordnet wurden, besteht auch Anspruch auf Pflegehilfsmittel. Dazu gehören Dinge wie Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Bettunterlagen, Mundschutz oder Mittel zur Hand- und Flächendesinfektion. Diese Artikel kann die Apotheke passend für die häusliche Pflege zusammenstellen“, sagt Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. Monatlich ist ein Zuschuss der Pflegekasse in Höhe von bis zu 40 Euro möglich.
Apotheken können auch bei der Beschaffung oder Genehmigung kleiner Hilfsmittel, die der behandelnde Arzt gegebenenfalls verordnet hat, behilflich sein. Gulde: „Dazu können Greifhilfen oder Esshilfen gehören sowie auch Hilfsmittel für Bad und Toilette. Das kann beispielsweise ein Badewannenbrett sein, wenn der Angehörige nicht mehr sicher in der Wanne stehen kann. Ein Toilettenstuhl oder Inkontinenzhilfsmittel stehen zur Verfügung, wenn der Gepflegte nicht mehr eigenständig bis zum WC kann.“ Bei Mangelernährung von Senioren stehen in den Apotheken passende Zusatznahrungen zur Verfügung. Als Alltagshilfen für die Pflege im häuslichen Umfeld führen Apotheken unter anderem Medikamentenboxen und können Arzneimittel auch für Pflegebedürftige individuell in Tagesdosierer einsortieren. „Oft bringen Apotheken Medikamente bis ans Krankenbett, wenn Menschen bettlägerig sind“, sagt Gulde. Dadurch, dass Apotheker Patienten und deren Familien oft schon jahrelang begleitet haben, sind sie bekannte Helfer und können Pflegende individuell und ortsnah unterstützen.
LAV Baden-Württemberg/NK