04.10.2016
Geht es einem Unternehmen schlecht oder stehen aus anderen Gründen Stellenstreichungen an, beginnt für viele Mitarbeiter eine Zeit des Bangens um den Arbeitsplatz. Und oft nicht erst dann. Eine internationale Studie belegt nun, dass die Angst vor Arbeitslosigkeit mit einem erhöhten Risiko für Diabetes in Zusammenhang steht.
Die Zahl der Diabetes-Neuerkrankungen bei Menschen, die Angst um ihren Arbeitsplatz hatten, lag um 19 Prozent höher als bei Arbeitnehmern, die nicht um ihren Job fürchteten. Dies war unabhängig davon, welches Alter die Arbeitnehmer hatten oder ob es sich um Frauen oder Männer handelte, berichten die Wissenschaftler um Dr. Jane Ferrie vom University College London in Großbritannien im Fachblatt Canadian Medical Association Journal (CMAJ). Sie hatten im Rahmen ihrer Arbeit 19 Studien mit mehr als 140.000 Teilnehmern mit einem Durchschnittsalter von 42,2 Jahren ausgewertet.
Die Ergebnisse stünden im Einklang mit anderen Studien, die einen Zusammenhang zwischen Job-Unsicherheit und Gewichtszunahme gefunden hatten, einem Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes, so Ferrie. In anderen Forschungsarbeiten hatte sich zudem eine Verbindung zum Auftreten der koronaren Herzkrankheit gezeigt, die durch die Zuckerkrankheit begünstigt werden kann. Kleine Langzeit-Veränderungen könnten demnach den Verlauf von Krankheiten beeinflussen. Für die Politik könnte dies ein Signal sein, sich darum zu bemühen, dass für die Bevölkerung weniger Unsicherheit in Bezug auf den Arbeitsplatz besteht. Auch Ärzte sollten an das Diabetes-Risiko denken, wenn ihnen Patienten von Sorgen um ihren Arbeitsplatz berichten.
HH