PZ/NAS
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14.02.2024
Hartnäckiger Husten, der noch Wochen nach einem Atemwegsinfekt anhält, ist keine Seltenheit. In den meisten Fällen bessere sich ein sogenannter postinfektiöser Husten von allein, berichtet ein Medizinerteam um Dr. Kevin Liang von der University of British Columbia in Vancouver aktuell im „Canadian Medical Association Journal“. Eine Gabe von Medikamenten sei in der Regel nicht nötig, sinnvoll sei aber eine kontinuierliche gute Befeuchtung der irritierten Schleimhäute durch Lutschtabletten.
Warnzeichen, die eine ärztliche Abklärung erfordern, seien Bluthusten, Atemnot, Brustschmerzen, langjähriges Rauchen oder Heiserkeit. Ebenso müsse ein Husten, der länger als acht Wochen andauert, mit weitergehender Diagnostik untersucht werden.
Es sei zudem wichtig, den Patienten zu erklären, dass ein postinfektiöser Husten selbstlimitierend ist und von selbst ausheilt, schreiben die Mediziner. Systematische Übersichtsarbeiten hätten gezeigt, dass es für den Nutzen von Kortison-Sprays, Bronchodilatatoren oder Antibiotika keine Evidenz gibt; diese Therapien gehen aber mit unerwünschten Effekten und Kosten einher. Ein ungerechtfertigter Gebrauch erhöht im Gegenteil die Rate an unerwünschten Wirkungen und belastet zudem die Lieferketten. Inhalatoren stünden dann im Zweifel nicht den Patienten zur Verfügung, die sie tatsächlich benötigen.
DOI: 10.1503/cmaj.231523