15.07.2015
Werden Antidepressiva und Schmerzmittel miteinander kombiniert, könnte dies die Gefahr für Hirnblutungen erhöhen. Darauf deutet eine neue Studie aus Korea hin. Forscher mahnen daher zu erhöhter Wachsamkeit, wenn Mittel aus diesen Wirkstoffgruppen gleichzeitig eingenommen werden.
Nahmen Personen zusätzlich zu Antidepressiva auch Schmerzmittel ein, die der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) angehörten, stieg ihr Risiko an, innerhalb von 30 Tagen eine Hirnblutung zu erleiden. Dies habe insbesondere auf Männer zugetroffen, berichtet das Team koreanische Forscher in der medizinischen Fachzeitschrift The BMJ. Ihre Ergebnisse bestätigten frühere Studien, in denen eine Kombination von Antidepressiva mit NSAR, zu denen unter anderem Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac zählen, mit mehr Risiken behaftet sei, so die Wissenschaftler.
Die Forscher betonen allerdings, dass unter Umständen auch Faktoren, die in ihrer Studie nicht berücksichtigt worden seien, einen Einfluss auf die Ergebnisse gehabt haben könnten. Eine Interpretation sei deshalb nur mit Vorsicht möglich. Nichtsdestotrotz sollten Menschen, die Medikamente aus beiden Gruppen einnehmen, besonders wachsam sein, so ihr Rat. Dem schließen sich auch Forscher aus Großbritannien in einem begleitenden Editorial an. Sie betonen, dass sowohl Antidepressiva als auch Schmerzmittel weit verbreitete Medikamente seien und dass die Krankheitsbilder, bei denen diese Mittel zum Einsatz kommen, oft gemeinsam auftreten. So litten 65 Prozent der Menschen mit einer Depression auch unter chronischen Schmerzen.
HH