10.02.2014
Patienten, die einen Blutgerinnungshemmer einnehmen, haben im Notfall bessere Überlebenschancen, wenn sie einen sogenannten Antikoagulanzien-Ausweis mit sich führen. Darauf machte Professorin Edelgard Lindhoff-Last vom Gefäßzentrum der Uniklinik Frankfurt/Main auf einem Apothekerkongress in Davos, Schweiz, aufmerksam.
Menschen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben, nehmen in der Regel ein Mittel ein, das die Blutgerinnung hemmt. So wird einem erneuten Anfall vorgebeugt. Kommt es jedoch wieder zu einem Notfall, können die Ärzte gezieltere Maßnahmen zur Lebensrettung ergreifen, wenn sie wissen, welchen Blutverdünner der Patient einnimmt. Dazu hilft es, wenn der Patient einen Ausweis bei sich trägt, der diese Information trägt. Lindhoff-Last empfiehlt, dass Patienten den behandelnden Arzt daran erinnern, ihnen einen solchen Antikoagulanzien-Ausweis auszustellen.
Der Ausweis enthält neben dem Namen des Blutverdünners, Name, Alter und Anschrift des Ausweisträgers, einem Notfallkontakt und der/s behandelnden Klinik/Arztes bestenfalls auch Labordaten der vorangegangen, ärztlichen Untersuchungen. Dazu zählen im Optimalfall Werte, die Auskunft über die Nierenfunktion geben (die sogenannte Creatinin-Clearance), Leberwerte und Informationen über das große Blutbild.
Lindhoff-Last wies darauf hin, dass der Ausweis und eine engmaschige Überwachung besonders für ältere Patienten wichtig sei. Denn besonders über 75-Jährige trügen ein stark erhöhtes Risiko für Blutungen, Thromben und Schlaganfälle. Zudem ließe im höheren Lebensalter die Nierenfunktion nach. Dies erhöhe die Gefahr, dass sich der Gerinnungshemmer im Körper ansammelt und Blutungen verursacht.
FH