29.07.2020
Für die Studie untersuchten die Forscher 227 Frauen, die mehrfach Fehl- und Totgeburten erlitten hatten. Bei 19,8 Prozent der Patientinnen, bei denen umfangreiche Tests keinerlei Hinweise auf die Ursache für die Fehlgeburten ergeben hatten, fanden die Wissenschaftler einen gewissen Autoantikörper im Blut. Dies weist darauf hin, dass dieser Antikörper eine Hauptursache für wiederkehrende Fehlgeburten sein könnte.
Der Antikörper erkennt einen speziellen Komplex auf der Oberfläche von körpereigenen Zellen, weshalb sie auch als Autoantikörper, also gegen den eigenen Körper gerichtete Antikörper, bezeichnet werden. Schon 2015 hatte das Team herausgefunden, dass diese Antikörper auch bei Thrombosen auftreten, bei denen Blutgerinnsel Blutgefäße blockieren. Er ist eine Ursache für das sogenannte Antiphospholipid-Syndrom, einer Autoimmunerkrankung, bei der es neben Thrombosen zu Bluthochdruck während der Schwangerschaft kommt.
Medikament soll den Antikörper hemmen
Die Forscher hoffen, durch diesen Antikörper besser verstehen zu können, wie es zu den Fehlgeburten kommt. Sie wollen nun ein Medikament entwickeln, das diese Antikörper hemmt oder ihre Produktion unterdrückt. Darüber hinaus ist es möglich, dass dieser oder ähnliche Autoantikörper auch mit anderen häufigen Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise Rheuma im Zusammenhang steht.
ZOU