10.10.2012
Mit jeder der vergangenen Gesundheitsreformen wurden die Apotheker von der Politik finanziell und zusätzlich mit neuen, bürokratisch aufwendigen Aufgaben belastet, sagte Wolf. Dies habe dazu geführt, dass das reale Einkommen der Apothekerinnen und Apotheker gesunken sei. "Damit muss Schluss sein!", forderte der Präsident der ABDA - Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände.
Dem seit fast einem Jahrzehnt unveränderten Apothekenhonorar stehen gestiegene Sach- und Personalkosten in Apotheken entgegen. Die Personalkosten seien seit dem Jahr 2004 um knapp 30 Prozent gestiegen, die Sachkosten um rund 12 Prozent, sagte Karl-Heinz Resch, ABDA-Geschäftsführer für Wirtschaft, Soziales und Verträge. Das Honorar für Apotheker ist in diesen neun Jahren durch einen aktuellen Beschluss gerade einmal um 3 Prozent angehoben worden. Angesichts der Kostensteigerungen sei diese geringe Erhöhung daher leistungsfeindlich, betonte Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes.
Die Erlöse in der Apotheke setzen sich aus verschiedenen Honoraren zusammen, unter anderem auch für Nacht- und Notdienste und die Dokumentation bei der Abgabe von Betäubungsmitteln. Verhandlungen über diese Gebühren stehen in Kürze an.
Wolf schloss, dass "wir Apotheker auch in Zukunft für die Menschen in diesem Land da sein wollen". Die ABDA glaube, dass in einer alternden Gesellschaft ein wohnortnahes Netz von unabhängigen Apotheken kein Luxus sei, sondern etwas, was sich die Deutschen leisten müssten. "Diese Leistung möchten wir gerne erbringen", so der Apotheker-Präsident. "Dafür brauchen wir aber Vergütungsgerechtigkeit", forderte er.
ABDA/FH/JPL