08.06.2012
Wen betrifft es schon, ob eine Käferart mehr oder weniger über die Erde krabbelt? Alle, sagt ein internationales Forscherteam, denn der Verlust der Artenvielfalt wirkt sich auf das gesamte Ökosystem Erde aus – und damit auch auf das Wohlergehen des Menschen.
Schrumpft die Artenvielfalt weiter, wird dies ernsthafte Auswirkungen auf unsere Umwelt haben, erklären die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Nature. Die Konsequenzen betreffen die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, Wasser, fruchtbarem Ackerboden und Futter für die Viehhaltung sowie den Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Schon früher warnten Forscher, dass das Aussterben von Tieren und Pflanzen unter anderem dazu führen könnte, dass sich Krankheitserreger stärker verbreiten, wodurch Infektionskrankheiten häufiger auftreten würden.
Im Gegenzug heißt das: Je mehr Tier- und Pflanzenarten auf unserem Planeten existieren, umso besser steht es um den Menschen. Die genetische Vielfalt steigert die Produktion von Nutz- und Futterpflanzen, fördert den Holzgewinn und stabilisiert die Fischereierträge. Und das ist nur ein kleiner Teil der positiven Aspekte, welche die 17 Forscher in einem Vergleich von über 1.000 ökologischen Studien aus den letzten 20 Jahren zusammengetragen haben. "Wir haben einen Punkt erreicht, an dem der Schutz der Arten und der biologischen Vielfalt nicht mehr uneigennützig ist", sagte eine der Autoren, Diane Srivastava von der Universität von British Columbia.
hh