Wie häufig Menschen mit chronischen Krankheiten alternative Arzneien nutzen, wollten Dr. Andrew Armstrong von der Universität von Canberra und seine Kollegen wissen. Dazu werteten sie die Daten von 7.800 erwachsenen Australiern aus. Ihr Ergebnis: Etwa 24 Prozent der Dauerpatienten nutzten Nahrungsergänzungsmittel und andere alternative Mittel.
Spitzenreiter waren Frauen über 60. Unter ihnen fanden sich die meisten, die Nahrungsergänzungsmittel, pflanzliche oder homöopathische Arzneimittel einnahmen. Dr. Armstrong und seinem Team fiel allerdings auf, dass jene Frauen oft aus bescheideneren und weniger gebildeten Verhältnissen stammten. Jüngere, wohlhabende Akademikerinnen standen nicht so sehr auf die alternative Medizin.
Weiterhin erkannten die Wissenschaftler, dass vor allem bei Arthritis oder Osteoporose die Alternativen genutzt wurden. Immerhin 40 Prozent der Patienten, die unter dem chronischen Knochenschwund leiden, nahmen die alternativen Mittel zusätzlich oder anstatt der Medikamente, die sie vom Arzt verschrieben bekommen hatten. Bei Asthma, Diabetes und Herzkrankheiten griffen die Menschen nicht so sehr auf die Alternativen zurück.
Wer neben der ärztlichen Behandlung noch freiverkäufliche Arzneimittel einnimmt, bespricht dies am besten mit seinem Arzt oder Apotheker. Zwischen den Medikamenten könnte es zu Wechselwirkungen kommen, die die Wirksamkeit der Therapie erheblich einschränken.
FH