Sich informieren!
Den Beipackzettel des jeweiligen Arzneimittels aufmerksam durchlesen. Den Arzt oder Apotheker fragen, falls Unklarheiten bestehen. Wer die wichtigsten Nebenwirkungen kennt, kann die Fachleute bei etwaigen Komplikationen schneller informieren.
Ebenfalls wichtig: wissen, welche rezeptfreien Präparate Pflegebedürftige noch einnehmen. Hierzu zählen auch Nahrungsergänzungsmittel aus dem Supermarkt oder der Drogerie. Oft vertragen sich die verschiedenen Substanzen nicht miteinander. So können etwa einige Mineralstoffe Antibiotika oder Präparate gegen Osteoporose unwirksam machen.
Die Medikamentenbox
Viele Pflegebedürftige sind auf die Einnahme mehrerer Präparate angewiesen. In einer speziellen Kunststoffbox lassen sie sich für eine ganze Woche vorsortieren. Manche verfügen zusätzlich über einen Alarm, der akustisch an die Einnahme der Medikamente erinnert. Es gibt zum Beispiel Unterteilungen für morgens, mittags, abends und nachts. Das hat mehrere Vorteile für den Patienten:
- Der Pflegebedürftige nimmt die richtige Tablette zur richtigen Tageszeit.
- Man sieht genau, ob die Tablette tatsächlich genommen wurde.
- Die Fächer lassen sich leicht öffnen. Vielen Pflegebedürftigen fehlt die Kraft oder die Koordination, um Tabletten aus dem Blister zu drücken. Manche Tabletten reagieren allerdings empfindlich auf Feuchtigkeit und Licht. Diese nicht zu früh aus der Verpackung nehmen.
Der richtige Zeitpunkt
Ob ein Medikament vor, während oder nach dem Essen eingenommen werden soll, hängt vom Wirkstoff ab. Doch was bedeutet diese Angabe?
- "Vor dem Essen" bedeutet etwa eine Stunde vor einer Mahlzeit.
- "Nach dem Essen" meint einen Abstand von mindestens zwei Stunden.
- Auf "nüchternen Magen" heißt, bevor man frühstückt, zu Mittag oder zu Abend isst. In der Regel reicht es danach aus, 30 Minuten zu warten, bis man mit dem Essen beginnt.
- Einmal die Einnahme vergessen? Nicht gleich die doppelte Dosis nehmen! Der Beipackzettel verrät, wie man vorgeht. Oder den Arzt oder Apotheker fragen.
Das richtige Getränk!
Am besten nehmen Patienten ihre Tabletten, Kapseln oder Dragees mit einem großen Glas Leitungswasser ein. Mit der Flüssigkeit lösen sie sich schneller im Magen auf. Mineralwasser enthält mitunter zu viele Salze, was die Aufnahme des Wirkstoffes behindern kann. Folgende Getränke eignen sich ebenfalls nicht:
- Milch
- Alkohol
- Grapefruitsaft
- Kaffee und Tee
Die Wirkstoffe mancher Arzneimittel sind für den Mund vorgesehen, aber man schluckt sie nicht. Sie gelangen über die Mundschleimhaut in den Körper. Diese Schmelztabletten lässt man langsam auf der Zunge zergehen.
Peter Erik Felzer