09.02.2016
Bei vielen Kindern mit Asthma verschlechtern sich die Symptome zu ganz bestimmten Zeiten im Jahr. In den USA ist das zum Schulstart im Herbst und nach langen Ferien wie den Frühlingferien. Wie Lauren Meyers, Professorin an der University of Texas in Austin und Kollegen jetzt mit Hilfe eines Computermodells nachwiesen, scheinen Erkältungsviren verantwortlich für die jahreszeitlichen Schwankungen Symptome zu sein. Manche jungen Asthmatiker müssten deswegen manchmal sogar ins Krankenhaus. Das berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences. „Der Schulkalender sagt die Übertragung von Erkältungen vorher, und Erkältungen sagen eine Verschlechterung von Asthma vorher“, verdeutlicht Meyers.
Der Grund für diese Verbindung könnte den Forschern zufolge folgender sein: Wenn Kinder nicht in der Schule seien, verbrächten sie weniger Zeit mit anderen Kindern und seien weniger Viren ausgesetzt. Daraus folge, dass ihre Immunabwehr gegenüber Viren nachlasse. Bei ihrer Rückkehr zur Schule stürmten zum einen wieder eine große Zahl von Viren auf sie ein, zum anderen seien sie in dieser Zeit besonders anfällig. Die neuen Erkenntnisse widersprechen früheren Erklärungsansätzen, bei denen vermutet wurde, dass etwa die Qualität der Luft in der Schule für die Verschlechterung der Asthma-Symptome verantwortlich sein könnten. Um Kinder mit Asthma besser zu schützen, könnten Ärzte ihre Patienten in der riskantesten Zeit im Jahr dazu ermutigen, präventive Arzneimittel einzunehmen, so die Wissenschaftler.
HH