Dr. Karen Zoufal
|
24.08.2021
Die Forscher hatten trächtige Ratten fünf Tage pro Woche für jeweils eine Stunde Dampf aus E-Zigaretten einatmen lassen – in verschiedenen Gruppen verwendeten sie sowohl Liquids mit als auch ohne Nikotin. Die Nachkommen wurden bis ins Erwachsenenalter mehrfach untersucht, wobei sich herausstellte, dass ihre Blutgefäße eine verminderte Kapazität besaßen.
Die Funktion eines großen Blutgefäßes im Gehirn war im Alter von einem Monat um die Hälfte reduziert, was auch nach sieben Monaten – wenn Ratten erwachsen sind – noch zu beobachten war. Das erhöht das Risiko von Schlaganfällen, Herzinfarkten und anderen Herz-Kreislauf-Problemen. Auch die Reaktion der Blutgefäße im Gehirn war beeinträchtigt, und zwar unabhängig davon, ob das verdampfte Liquid Nikotin enthielt oder nicht. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift „American Journal of Physiology-Heart and Circulatory Physiology“ veröffentlicht.
Keine Alternative für Schwangere
Prof. I. Mark Olfert von der West Virginia University sagte: „Wir wissen, dass Rauchen während der Schwangerschaft viele negative Folgen hat. Diese Daten zeigen im Wesentlichen, dass beim Dampfen von E-Zigaretten sehr ähnliche Konsequenzen zu erwarten sind.“
E-Zigaretten sind demnach nicht unbedenklich oder besser als herkömmliche Zigaretten. Die Forscher hoffen, dass die Ergebnisse dazu anregen, die Auswirkungen von E-Zigaretten auf Organe und Gewebe genauer zu untersuchen, bevor E-Zigaretten als Alternative zum Tabakrauchen empfohlen werden, insbesondere während der Schwangerschaft.
Quelle: DOI 10.1152/ajpheart.00206.2021