Auch Kinder dürfen ihre Nase duschen

Die meisten Eltern bemerken den Herbst nicht an herabfallenden Blättern, sondern an den Schniefnasen ihrer Kinder. Damit die kleinen Patienten wieder durchatmen können, müssen es nicht immer Nasensprays oder -tropfen sein.

Mutter mit Sohn am Waschbecken beim Befüllen einer Nasendusche
Nasenduschen gibt es auch in für Kinder geeigneten Größen.
© Nasanita

"Hatschi", hallt es durch den ersten Stock des Reihenhauses im Norden von Frankfurt am Main. "Papa, meine Nase ist ganz zu. Ich kriege keine Luft mehr", beklagt sich die achtjährige Rosa. "Ich habe es kommen sehen", brummelt ihr Vater vor sich hin. In der Schule hat es bereits einige Klassenkameraden erwischt. Auch im Hort gab es schon das eine oder andere Schnupfenopfer. Typisch für den November, wenn die Erkältungssaison wieder in Gang ist.

Zwischen acht und zwölf Infektionen – zumeist Erkältungen – pro Jahr gelten als normal. Das Immunsystem von Kindern trainiert noch und muss sich erst auf alle möglichen Angreifer einstellen. Hinzu kommt das enge Zusammensein mit Gleichaltrigen. Leicht stecken sich Kinder in der Krabbelgruppe, im Kindergarten der auch später in der Schule bei ihren Altersgenossen an. Immer wieder kommen sie daher mit einer Rotznase nach Hause.

Die Nase freispülen

Verstopfte Nase – davon können Rosa und ihr Vater ein Lied singen. Vor allem nachts. Entweder wacht die Tochter auf, weil sie keine Luft mehr durch die Nase bekommt, oder weil ihr Schnarchen dem Rest der Familie die Nachtruhe raubt. "Ich habe eine Idee, wie wir deine Nase wieder freibekommen", sagt Papa. Er zeigt Rosa eine grün-orange Plastikflasche. "Die sieht aber lustig aus", findet die Drittklässlerin. "Das ist eine Nasendusche speziell für Kinder", erklärt ihr Vater.

Wichtig zu wissen: Abschwellende Nasensprays auf chemischer Basis eignen sich auf Dauer nicht, um verstopfte Nasen freizuhalten. Nasenspülungen bieten eine sanfte Alternative. Sie gehören bei vielen Erwachsenen zum festen Bestandteil der Erkältungstherapie. Die auf dem Markt gängigen Größen eignen sich jedoch eher für die Nasen der "Großen". Mittlerweile gibt es Nasenduschen für Kinder ab drei Jahren. Rosa und ihr Vater stellen sich vor das Waschbecken im Badezimmer und probieren sie aus. "Das ist aber eine ganz schöne Spritzerei", lachen beide bei den ersten Versuchen.

Eine Nasendusche löst bei akutem Schnupfen festsitzendes Sekret mit darauf haftenden Schmutzpartikeln, Viren und Bakterien und schwemmt es aus der Nase. Zudem schwillt die Nasenschleimhaut durch die Spülung ab und wird nachhaltig befeuchtet. Das schützt sie besser vor einem erneuten Angriff der umherschwirrenden Viren.

Plantschen erlaubt

Nicht alle Kinder werden sich mit einer Nasendusche anfreunden können, ihnen helfen dann eben andere Mittel aus der Apotheke. Angst müssen Kinder vor Nasenspülungen nicht haben. Spielerisch können sie diese selbst ausprobieren, auch wenn der eine oder andere Spritzer mal danebengeht. Nach ein paar Minuten ist Rosas Nase wieder frei. "Nachher will ich wieder meine Nase duschen", freut sie sich. Und bei der kleinen Plantscherei hat sie ihre Erkältung fast vergessen.

Peter Erik Felzer

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