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16.11.2022
Drei Dermatologen haben 1.651 Körperpflegeprodukte auf Allergene untersucht – darunter Lotionen, Seifen und Feuchtigkeitscremes. Etwas mehr als 94 Prozent der Erzeugnisse enthielten mindestens ein Kontaktallergen, im Schnitt waren es 4,5 verschiedene Allergene pro Produkt. Insgesamt wurden 73 verschiedene Allergene gefunden, die 7487-mal auf den Inhaltsstofflisten der 1555 allergenhaltigen Produkte auftauchten. Viele der identifizierten Allergene waren Duftstoffe – beispielsweise Lavendel und andere Pflanzenextrakte – die zu den Hauptursachen für Kontaktdermatitis zählen. Nur 96 Produkte (5,8 Prozent) waren allergenfrei, berichten die Forscher in der Zeitschrift „JAMA Dermatology“.
Kontaktdermatitis wird durch den Kontakt mit Substanzen verursacht, die die Haut reizen oder entzünden. Hat eine Sensibilisierung der Haut stattgefunden, so kommt es zu allergischen Reaktionen mit rotem, juckendem Ausschlag, aus dem sich Blasen entwickeln können. Schätzungen zufolge hat sich das Auftreten von Kontaktdermatitis seit 1996 weltweit fast verdreifacht.
Der Dermatologe Peter Young und seine Kollegen von der Stanford University wiesen darauf hin, dass die Begriffe „natürlich“ und „hypoallergen“ zu Marketingzwecken verwendet werden, jedoch gesetzlich keine geschützten Begriffe sind. Ähnlich der Hinweis „von Dermatologen getestet“: Er vermittelt medizinische Glaubwürdigkeit, bedeutet jedoch lediglich, dass das Produkt getestet wurde. Darüber, wie der Test ausgegangen ist, sagt der Hinweis nichts aus.
Dies war nicht die erste Untersuchung, die Allergene in Körperpflegeprodukten fand: Im Jahr 2017 stellte sich in einer anderen US-Studie ebenfalls heraus, dass nur wenige Feuchtigkeitscremes frei von Allergenen waren. Sogar einige „duftfreie“ Produkte enthielten Duftstoffe, die die Haut reizen können.
Quelle: DOI 10.1001/jamadermatol.2022.3180