23.01.2019
Eine Studie aus den USA deutet darauf hin, dass es besser ist, Neugeborene nicht sofort nach der Geburt zu baden. Wenn damit mindestens zwölf Stunden gewartet wurde, erhöhte sich der Anteil der Kinder, die später gestillt wurden.
Nachdem immer mehr werdende Mütter darum gebeten hatten, dass ihre Babys nicht sofort nach der Geburt gebadet werden sollten, horchte Heather DiCioccio von der Geburtsabteilung der Klinik in Cleveland auf: „Sie hatten in Mama-Blogs gelesen, dass es besser sei, mit dem Baden ihres Neugeborenen zu warten, da Fruchtwasser einen ähnlichen Geruch habe wie die Brust.“ Zu diesem Thema fand DiCioccio aber kaum wissenschaftliche Studien, sodass sie selbst eine initiierte.
Dabei stellte sie fest, dass Babys, die erst nach zwölf Stunden gebadet wurden, später zu 68,2 Prozent gestillt wurden. Von denen, die sofort in die Wanne kamen, waren es dagegen nur 59,8 Prozent. Neben dem Hautkontakt zur Mutter und dem Geruch könnte die Körpertemperatur eine Rolle gespielt haben, denn die später gebadeten Babys hatten häufiger eine normale Körpertemperatur: „Sie waren nicht so kalt wie die Babys, die nach der Geburt früher gebadet wurden, deshalb waren sie beim ersten Stillversuch möglicherweise nicht so müde“, so DiCioccio. An ihrer Klinik wird nun mit dem ersten Baden nach Möglichkeit zwölf Stunden gewartet.
An der Studie hatten knapp 1.000 Mütter von gesunden Neugeborenen teilgenommen. Etwa die Hälfte der Babys war direkt nach der Geburt gebadet worden, die andere Hälfte erst nach mindestens zwölf Stunden.
ZOU