10.08.2017
Viele Menschen, die unter Gelenkschmerzen oder einer Arthritis leiden, sind davon überzeugt, dass sich das Wetter auf die Schmerzen auswirkt. Eine Studie, in der US-Forscher Sucheingaben im Internet analysiert haben, deutet nun darauf hin, dass das Wetter in der Tat eine Rolle spielen könnte – jedoch möglicherweise anders als gedacht.
Wie der Vergleich von Suchanfragen zu Gelenkschmerzen mit Wetterdaten aus 45 US-amerikanischen Städten zeigte, stieg die Zahl der Suchanfragen zu Knie- und Hüftschmerzen mit zunehmender Temperatur an. Die Temperaturspanne in der Studie lag zwischen -5 bis 30 Grad Celsius, wobei die Suche zu Knieschmerzen bei 27 Grad Celsius ihren Spitzenwert erreichte, die zu Hüftschmerzen bei 28 Grad Celsius. Bei noch höheren Temperaturen gingen die Suchanfragen wieder zurück, wie Scott Telfer von der University of Washington und sein Kollege Nick Obradovich von der Harvard University im Online-Fachjournal PLOS ONE berichten. Bei Regen nahmen die Suchanfragen in beiden Fällen allerdings ab. Zu Arthritis, dem eigentlichen Anlass der Studie, hatten Wetterfaktoren offenbar keinen nennenswerten Einfluss.
Da die Suche zu Schmerzen in Knie und Hüfte mit zunehmenden Temperaturen bis zu einem gewissen Punkt, an dem die Schwelle zu unangenehm heiß überschritten wurde, anstieg und Regen das Suchvolumen in beiden Fällen leicht verringerte, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass in erster Linie Veränderungen der körperlichen Aktivität für die Suchanfragen verantwortlich sind. „Wir haben keinen direkten Mechanismus gefunden, der Außentemperatur und Schmerzen in Zusammenhang bringt“, sagt Telfer. Was vielmehr eine Rolle spiele, sei vermutlich, dass Menschen an schönen Tagen aktiver seien und es deshalb eher zu einer Überbeanspruchung oder Verletzungen komme, die solche Suchanfragen nach sich ziehen.
HH