Dr. Karen Zoufal
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09.07.2021
Im Zusammenhang mit der Impfung gegen Covid-19 kam es unter Frauen ab 40 Jahren zu 0,1 Prozent innerhalb von 3 Monaten zu unregelmäßigen Monatsblutungen. Prof. Duncan erläutert, dass bei vielen Frauen in diesem Alter die Wechseljahre beginnen, was unregelmäßige Perioden mit sich bringt, ohne dass diese durch den Impfstoff verursacht werden.
Seit auch vermehrt jüngere Menschen geimpft werden, stiegt der Anteil der Frauen mit einem veränderten Menstruationszyklus auf knapp 0,5 Prozent. Dabei kam es sowohl zu verfrühten als auch zu verzögerten, schwächeren oder stärkeren Blutungen. Sexualhormone reagieren empfindlich auf Ereignisse im Leben: „Niemand, der gerade vor einem Löwen davonläuft, wird innehalten, um sich fortzupflanzen. Der Körper ist in dem Moment darauf ausgerichtet, mit dem Stress umzugehen“, erklärte Duncan. So wirken sich Stress und Angst auf den Monatszyklus aus.
Manche Frauen berichten im Zusammenhang mit der Impfung von stärkeren Beschwerden vor dem Einsetzen der Blutung, einem prämenstruellen Syndrom (PMS). Als Grund dafür führt die Expertin eine Ausschüttung von Botenstoffen an, die von Zellen des Immunsystems gebildet werden. Diese Botenstoffe können zusammen mit anderen Hormonen, die im Laufe des Zyklus variieren, zu PMS-Symptomen beitragen. Duncan sagte: „Wenn Sie geimpft werden, nehmen diese Botenstoffe zu, was zu PMS-ähnlichen Symptomen führen kann.“ Die Botenstoffe können auch die Gebärmutterschleimhaut beeinflussen, was eine stärkere oder schwächere Blutung nach sich zieht. Manche Frauen greifen zudem nach der Impfung zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder ASS, um mit Impfreaktionen wie Fieber oder Schmerzen besser fertig zu werden. Auch sie können die Stärke der Blutung verändern.
Duncan kam zu dem Ergebnis, dass Menstruationsstörungen durch die Impfung vorkommen können, dies aber nur bei wenigen Frauen der Fall sei. Nach ein bis zwei Monaten sollte sich das wieder gelegt haben. Andernfalls rät sie dazu, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.