Dr. Karen Zoufal
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26.05.2021
Endometriose ist eine Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, auch außerhalb der Gebärmutter zu wachsen beginnt, beispielsweise an Eierstöcken und Eileitern. Bei Frauen, die in Nachtschichten arbeiten, ist die Aktivität der Uhren-Gene, die mit dem Tagesrhythmus zusammenhängen, in diesem Gewebe anders als die der normalen Gebärmutterschleimhaut. Dies berichteten Forscher auf dem 23. Europäischen Kongress für Endokrinologie.
Ob dies auch die Entstehung einer Endometriose begünstigt, weiß man derzeit allerdings noch nicht. „Der klinische Beweis, dass Störungen des Tagesrhythmus mit Endometriose verbunden sein können, wurde jetzt durch die veränderte Aktivität der Uhren-Gene in dem außerhalb der Gebärmutter wachsenden Endometriumgewebe bestätigt. Das Verständnis der Ursachen und Auswirkungen der Endometriose trägt dazu bei, Endometriose besser zu erkennen, zu behandeln oder sogar vorzubeugen“, sagte Professorin Eva Kassi von der Universität Athen. Sie hatte mit ihrem Team Gewebeproben von 27 Frauen mit Endometriose untersucht.
Endometriose betrifft weltweit etwa zehn Prozent aller Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter. Die Symptome können variieren: Einige Frauen sind stark betroffen, während andere keine erkennbaren Symptome haben. In schweren Fällen kann eine Endometriose sehr schmerzhaft sein und zu Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt und Eileiterschwangerschaften führen. Eine Störung des Tagesrhythmus durch Nachtschichten wurde schon zuvor mit Menstruationsstörungen und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Endometriose und Ovarialtumoren in Verbindung gebracht.