02.02.2015
Die Forscher untersuchten anhand von PET-Hirnscans von 20 Patienten mit schwerer Depression und 20 gesunden Kontrollpersonen, wie aktiv bestimmte Immunzellen, die sogenannten Mikroglia, im Gehirn waren. Bei Testpersonen in einer depressiven Episode lag die Aktivität um etwa 30 Prozent höher als bei den Gesunden, berichten sie im Fachjournal JAMA Psychiatry. Je schwerer die Depression verlief, desto stärker war die Immunaktivität. "Unsere Ergebnisse liefern überzeugende Beweise für Entzündungsprozesse im Gehirn während einer depressiven Episode", sagt Dr. Jeffrey Meyer, Seniorautor der Studie.
Schon früher wurden erhöhte Entzündungswerte im Blut bei Symptomen einer Depression wie gedrückte Stimmung und Appetitlosigkeit gemessen. Laut der Forscher unterstützen die neuen Ergebnisse die Hypothese, dass Nervenentzündungen zu einer klinischen Depression beitragen. Eine Depression ist eine komplexe Erkrankung, bei der mehrere biologische Faktoren zusammenkommen müssen, um eine Episode auszulösen, sagt Meyer. Nervenentzündung könnte einer davon sein. Dies erlaube dann auch neue therapeutische Ansätze mit entzündungshemmenden Substanzen, hoffen die Forscher.
ch/PZ/RF