07.02.2019
Viele junge Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, sind nicht ausreichend mit Folsäure versorgt. Mangelt es in der Frühschwangerschaft an dem Vitamin, kann das für das Baby gefährlich werden. Darauf weist die Stiftung Kindergesundheit in einer aktuellen Stellungnahme hin.
Folsäure ist an ganz wesentlichen Prozessen im Körper des ungeborenen Kindes beteiligt und schützt es vor diversen Fehlbildungen, wie dem sogenannten Neuralrohrdefekt. In Deutschland sinkt die Zahl dieser Fehlbildungen bei Babys trotz der seit Jahren bekannten Erkenntnisse nicht, bedauert die Stiftung Kindergesundheit. Sie liegt mit jährlich bis zu 1.000 Fällen nach wie vor hoch. Dabei ließe sich wenigstens die Hälfte der Neuralrohrdefekte durch eine gute Folatversorgung einfach und wirksam vermeiden, sagt Professor Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit.
Der Experte rät daher allen Frauen im gebärfähigen Alter, sich folatreich zu ernähren und zusätzlich täglich ein Folsäurepräparat (400 Mikrogramm) einzunehmen, auch schon vor Beginn einer Schwangerschaft. Die zusätzliche Einnahme beginnt am besten gleich nachdem die Schwangerschaftsverhütung beendet wurde: „Die Tablette mit Folsäure ist gewissermaßen die Pille nach der Pille“, sagt Koletzko. Während des ersten Drittels der Schwangerschaft wird das Präparat dann weiter eingenommen.
Reichlich Folat findet sich in Rohkost, Obst und Blattgemüse, Kohl, Brokkoli, Feldsalat, Fenchel, Spinat, Spargel, Vollkornprodukten, Sauerkraut und Kartoffeln. Als Faustregel gilt: Alle Gemüse und Salate, von denen die Blätter der Pflanze gegessen werden, dienen der Folatversorgung. Der Körper kann jedoch nur einen Teil der darin enthaltenen Folsäure verwerten. Außerdem ist die Folsäure in Gemüse, Obst oder Getreide sehr hitze- und lichtempfindlich und geht bei langem Kochen oder Warmhalten der Lebensmittel leicht verloren.
NK