Frauengesundheit

Bereits eine HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs

ZOU  |  13.04.2022

Ein Expertengremium der WHO hat Ergebnisse der letzten Jahre zur Wirksamkeit der Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) gesichtet. Daraus lässt sich erkennen, dass eine einzelne Impfung einen ähnlich soliden Schutz vor Gebärmutterhalskrebs erzeugt wie zwei oder drei Impfdosen.

Mädchen, etwa 14 Jahre alt, mit buntem Pflaster auf dem Arm.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung gegen HPV für Jungen und Mädchen zwischen neun und vierzehn Jahren.
© Maksym Belchenko/iStockphoto

Experten der WHO kamen zu dem Schluss, dass bereits eine HPV-Impfung ähnlich gut wie zwei Impfdosen vor Gebärmutterhalskrebs schützt. Dies könnte bedeuten, dass weltweit mehr Mädchen geimpft werden können.

„Der HPV-Impfstoff ist hochwirksam zur Vorbeugung der HPV-Serotypen 16 und 18, die 70 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verursachen“, sagte Dr. Alejandro Cravioto, Vorsitzender der WHO-Expertengruppe SAGE (Strategic Advisory Group of Experts on Immunization). „SAGE fordert alle Länder nachdrücklich auf, HPV-Impfstoffe einzuführen und versäumten Impfungen bei Mädchen aus älteren Jahrgängen Vorrang einzuräumen. Diese Empfehlungen ermöglichen mehr Impfungen und verhindern, dass Mädchen und Frauen im Laufe ihres Lebens an Gebärmutterhalskrebs mit all seinen Folgen erkranken.“

Die Experten empfehlen ein oder zwei Impfungen für die primäre Zielgruppe der Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren sowie für junge Frauen zwischen 15 und 20 Jahren. Frauen über 21 sollen zweimal im Abstand von sechs Monaten geimpft werden. Immungeschwächte Personen sollen nach Möglichkeit drei Dosen erhalten, aber mindestens zwei.

Gebärmutterhalskrebs wird als „stiller Killer“ bezeichnet – dabei ist er heutzutage fast vollständig vermeidbar. Mehr als 95 Prozent der Erkrankungen mit Gebärmutterhalskrebs sind durch sexuell übertragbare Papillomaviren verursacht. 2020 waren weltweit nur 13 Prozent der Mädchen und Frauen geimpft. Insbesondere in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen sind die relativ hohen Kosten für HPV-Impfstoffe ein Grund für die geringen Impfquoten.

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