Dr. Karen Zoufal
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22.07.2021
Viele Frauen berichten in den Wechseljahren darüber, sich nicht wohl, jedoch auch nicht wirklich krank zu fühlen. Mehr Wissen und individuelle Unterstützung kann ihnen helfen, mit Wechseljahresbeschwerden besser zurechtzukommen, zeigt eine Studie der Universität Göteborg.
Die Doktorandin Lena Rindner hat im Rahmen ihrer Arbeit untersucht, ob Gruppenschulungen oder individuelle Einzelgespräche zu Themen rund um die Wechseljahre die Lebensqualität sowie psychische und körperliche Symptome von Frauen verbessern können. Es zeigte sich, dass Einzelgespräche den deutlichsten positiven Langzeiteffekt hatten. „Dies ist eine Methode der Beratung, Unterstützung und Behandlung in der Menopause, die in der Grundversorgung angeboten werden könnte, um die Gesundheit von Frauen in dieser Übergangsphase zu verbessern“, sagte Rindner.
Wichtig für die psychische Gesundheit war zudem eine gut funktionierende Partnerbeziehung, während sich eine Hochschulbildung eher als Risikofaktor herauskristallisierte: „Wir waren überrascht, dass Frauen mit höherer Bildung offensichtlich häufiger krankgeschrieben sind. Das Setzen von Grenzen am Arbeitsplatz kann bei Menschen mit Karriereambitionen Ängste auslösen. Anforderungen, sowohl bei der Arbeit als auch zu Hause gute Leistungen zu erbringen, ohne sich zu erholen, können das Wohlbefinden in dieser anfälligen Lebensphase beeinträchtigen“, folgerte Rindner aus den Ergebnissen.
Die Menopause dauert ungefähr fünf Jahre, liegt um die letzte Menstruation einer Frau herum und geht mit hormonellen und anderen körperlichen und psychosozialen Veränderungen einher. Häufige Symptome sind Hitzewallungen, Schwitzen, Schlaflosigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Steifheit, Harninkontinenz, Scheidentrockenheit, Niedergeschlagenheit, Mattigkeit, Stimmungsschwankungen und trockene Haut.
Quelle: Women’s health in midlife - a person-centered approach in primary care -effects on mental, somatic, and urogenital symptoms, and quality of life