10.02.2017
Immer mehr Studien kommen zu dem Schluss, dass die schulischen Leistungen von mehr Bewegung profitieren können. Eine dänische Studie unterstreicht nun diese Vermutung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Grundschüler besser in Mathe werden, wenn der Unterricht den ganzen Körper miteinbezieht.
Kinder, bei denen der Unterricht Ganzkörperaktivitäten beinhaltete, schnitten nach der Studiendauer von sechs Wochen am besten in einem Mathe-Test ab. Sie verbesserten sich um 7,6 Prozent und hatten fast vier richtige Antworten mehr als zu Beginn der Studie. Im Vergleich zu Kindern, die nur feinmotorische Übungen im Sitzen absolviert hatten, waren ihre Verbesserungen doppelt so groß. Dies berichten Forscher um Jacob Wienecke von der Universität Kopenhagen im Fachblatt Frontiers in Human Neuroscience.
„Kinder lernen mehr, wenn sie sich bewegen und beim Lernen den ganzen Körper benutzen“, sagt Wienecke. Die Intensität der Bewegung muss dafür gar nicht so groß sein. Auch weniger anstrengende Übungen können dem Forscher zufolge effektiv sein, so lange die Bewegung in das behandelte Thema integriert werde. Doch nicht alle Schüler profitieren gleichermaßen von der Bewegung: Wurden die Schüler nach ihrer Mathe-Leistung gruppiert, die sie im Vorfeld der Studie gezeigt hatten, zeigte sich, dass Kinder mit durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen Leistungen den größten Nutzen von der Lernmethode mit Bewegung hatten. Kinder, die zu Beginn der Studie nicht so gut in Mathe waren, profitierten dagegen weniger von dem alternativen Unterricht. „Das müssen wir bedenken, wenn neue Unterrichtsformen entwickelt werden“, betont Wienecke.
HH