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12.02.2024
Für Kinder und Jugendliche könnte es besser sein, nach einer Gehirnerschütterung schneller wieder in den normalen Alltag und die Schule zurückzukehren. Auf das Smartphone, Fernsehen und Surfen am Computer sollte in den ersten Tagen nach der Verletzung jedoch besser verzichtet werden, berichten US-Forscher.
Frühere medizinische Leitlinien für Jugendliche mit einer Gehirnerschütterung empfahlen, bis zum Abklingen der Symptome vollständige Ruhe zu halten. Neue Daten zeigen jedoch, dass längere körperliche und geistige Ruhe kaum zu einer schnelleren Genesung führt – wohingegen die daraus resultierende soziale Isolation durchaus Folgen haben könne: „Mehr Zeit im Klassenzimmer, die Teilnahme an einigen außerschulischen Aktivitäten oder die Ausübung eines Jobs war in unserer Studie mit einer schnelleren Auflösung der Symptome verbunden, insbesondere bei Teilnehmern mit weniger starken Symptomen", sagte die Hauptautorin Jingzhen Ginger Yang vom Nationwide Children's Hospital.
Eine Ausnahme gab es jedoch: Wenn in der ersten Woche nach der Verletzung viel Zeit am Bildschirm verbracht wurde - wie das Surfen im Internet oder das Spielen von Computerspielen, klangen die Symptome langsamer ab.
„Kinder und Jugendliche sollten dazu ermutigt werden, nach einer Gehirnerschütterung wieder in ihren Alltag zurückzukehren und an Aktivitäten wie Vereinen, Jobs und Hausaufgaben teilzunehmen“, sagte Co-Autor Thomas Pommering. Dies gelte jedoch nur, wenn die Symptome mild sind und die Patienten nicht stark beeinträchtigen. Da es dabei manchmal kaum möglich sei, sich komplett von Bildschirmen fernzuhalten, sollte die Bildschirmaktivitäten mit Bedacht ausgewählt werden, raten die Wissenschaftler.
Generell ist es wichtig, Kopfverletzungen immer abklären zu lassen und sich an die Empfehlungen des Arztes zu halten.
Quelle: DOI 10.1136/bjsports-2023-107601