15.04.2013
US-Forscher haben herausgefunden, dass schon der Geschmack von Bier, ganz ohne Einfluss des Alkohols, die Freisetzung von Dopamin im Gehirn erhöht. Dabei handelt es sich um einen Glücksbotenstoff, der unter anderem mit Alkohol- und Drogenabhängigkeit in Zusammenhang gebracht wird, aber auch bei Vorfreude eine Rolle spielt.
Für ihre Untersuchungen hatten knapp 50 Testpersonen eine Mini-Kostprobe ihrer Lieblings-Biersorte sowie eines isotonischen Sportgetränks erhalten. Die Menge: mit 15 Milliliter weniger als ein kleiner Schnaps. Damit hatten die Teilnehmer zwar den Bier-Geschmack auf der Zunge, ohne dass jedoch Alkohol im Blut nachweisbar oder eine Rausch-Wirkung bemerkbar gewesen wären.
Um die Stoffwechsel-Vorgänge im Gehirn sichtbar zu machen, nutzten die Forscher eine Methode, die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) genannt wird. Mit ihrer Hilfe konnten sie zeigen, dass die Dopamin-Aktivität nach dem Schmecken von Bier stärker war als nach dem Sportgetränk. Besonders ausgeprägt war dieser Effekt bei Teilnehmern, in deren Familiengeschichte Alkoholismus vorkam, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Neuropsychopharmacology.
Der Zusammenhang zwischen Dopamin und dem Konsum verschiedenster Drogen sei schon länger Gegenstand der Forschung, erklären die Forscher, wobei die genaue Rolle des Botenstoffs verschieden interpretiert werde. Man wisse jedoch, dass bestimmte Sinnesreize wie Geschmack, Geruch oder der Anblick einer Kneipe, das Verlangen nach Alkohol wecken beziehungsweise bei trockenen Alkoholikern zu einem Rückfall führen können. Dies entspricht einem weiteren Ergebnis der Studie: Nach dem kleinen Schluck Bier stieg das Verlangen nach mehr Bier bei den Studienteilnehmer deutlich an, nicht jedoch nach dem Sportgetränk.
hh