19.05.2015
Den Grund sehen die Biologen in der sogenannten sexuellen Selektion. Das bedeutet, dass mehrere "Männchen um ein Weibchen konkurrieren, und die Weibchen den Partner zur Fortpflanzung wählen“, sagt Professor Matt Gage, von der University of East Anglia. Die sexuelle Selektion bestimme letztlich, wer es schafft, sein Erbgut an die kommende Generation weiterzureichen. Ein Männchen müsse schon in vielen Bereichen gut sein, um Konkurrenten erfolgreich auszustechen und für Weibchen attraktiv zu sein. Auf diese Weise trage die sexuelle Selektion maßgeblich dazu bei, dass eine Population gesund ist, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Nature.
Die Forscher hatten ihre These anhand von Reismehlkäfern bestätigt. Sie hatten untersucht, wie es sich über 50 Reismehlkäfer-Generationen auswirkt, wenn die Weibchen entweder eine sehr große Auswahl an Männchen zur Fortpflanzung hatten oder jeweils nur ein einziges – ihnen also keine Wahl blieb. Die Käfer-Population, die mithilfe sexueller Selektion entstanden war, zeigte sich vom Erbgut her erheblich gesünder und widerstandsfähiger als die Vergleichspopulation, deren Mütter über 50 Generationen keine Männchen-Auswahl hatten. Das Risiko, dass die Art ausstirbt, wird also geringer, wenn die Weibchen vor der Fortpflanzung eine Auswahl unter verschiedenen Männchen treffen können.
HH/RF