13.01.2017
Tragbare Sensoren, die Herzfrequenz, die Aktivität oder die Hauttemperatur überwachen, geben Hinweise darauf, wie es um die Gesundheit ihres Trägers bestellt ist. Einer neuen Studie zufolge könnten mit ihrer Hilfe beginnende Infektionen, Entzündungen oder sogar eine Insulin-Resistenz frühzeitig entdeckt werden.
Wisse man die Normalwerte einer Person, lasse sich durch die Biosensoren leicht feststellen, wann diese Werte vom Normalen abweichen. Bestimmte Abweichungen scheinen mit ganz speziellen Gesundheitsproblemen in Zusammenhang zu stehen. Dies berichten Forscher um Professor Michael Snyder von der medizinischen Fakultät der Stanford University im Fachjournal PLOS Biology. Waren zum Beispiel Herzfrequenz und Hauttemperatur erhöht, stand dies bei mehreren Teilnehmern mit einem Anstieg eines Entzündungsmarkers im Blut in Verbindung. Dieser könne ein Hinweis auf eine Infektion, eine Auto-Immunerkrankung oder eine beginnende Herzkrankheit sein, so die Forscher. Die Biosensoren könnten zudem dabei helfen, Menschen mit einer erhöhten Diabetes-Gefahr zu identifizieren. Eine Auswertung der täglichen Schritte, der Herzfrequenz am Tag sowie des Unterschieds zwischen der Herzrate am Tag und in der Nacht gebe einen Hinweis darauf, bei welchen Studienteilnehmern eine Insulin-Resistenz vorlag.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Arbeit mithilfe von tragbaren Biosensoren und Laboruntersuchungen zwei Milliarden Messdaten von 60 Studienteilnehmern gesammelt und ausgewertet. Diese reichten vom Gewicht, Kalorienverbrauch, Sauerstoffgehalt des Blutes, Hauttemperatur und Herzfrequenz bis hin zur Strahlenbelastung der Studienteilnehmer. Zudem nahmen die Forscher Daten zu Schritten und Schlaf, zum Gehen, Laufen und Radfahren auf. In der Zukunft könnten Algorithmen, die bei der Abweichung von Normalwerten bestimmte Muster erkennen, zur frühzeitigen Diagnose von Krankheiten beitragen und in der Wissenschaft genutzt werden, so die Wissenschaftler.
HH