ABDA/NAS
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28.05.2024
Wer einen hohen Blutdruck hat, sollte unbedingt die Beratung in der Apotheke vor Ort nutzen: „Eine Medikationsanpassung durch das Apothekenteam senkt den Blutdruck um etwa 7 Einheiten – und ist damit etwa vergleichbar stark wie die eines Medikaments“, sagte Dr. Isabel Waltering beim Fortbildungskongress pharmacon in Meran, Südtirol.
Waltering, die an der Universität Münster lehrt, führte beim Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer aus, welche Rolle die Apothekerinnen und Apotheker beim Management des Bluthochdrucks übernehmen können. „Es gibt eine ganze Palette von gut wirksamen Blutdrucksenkern. Aber nur jeder zweite Blutdruckkranke erreicht gute Werte, jeder dritte ist nicht gut medikamentös eingestellt. Und jeder fünfte Betroffene weiß überhaupt nichts von seiner Erkrankung. Hier ist noch viel Luft nach oben!“
Wenn trotz einer ärztlich verordneten Therapie der Blutdruck nicht gut eingestellt ist, haben die Apothekenteams verschiedene Einflussmöglichkeiten. „Ganz wichtig ist das vertrauensvolle Gespräch darüber, ob die Patientinnen und Patienten die verordneten Arzneimittel auch wie vorgesehen einnehmen. Wenn nicht – was eher die Regel als die Ausnahme ist – sprechen wir mit ihnen über die Gründe und suchen Lösungen“, sagte Waltering.
Weitere Ansatzpunkte für die Interventionen der Apothekenteams seien Dosisanpassungen, die Kontrolle der Selbstmessung zu Hause und eine Beratung dazu, wie der Lebensstil zu einer Blutdrucksenkung beitragen kann. Waltering: „In den Apotheken achten wir besonders auf die Komedikation. Denn einige rezeptfreie Medikamente, zum Beispiel Schmerzmittel, können für Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck problematisch sein.“
Viele Apotheken bieten eine pharmazeutische Dienstleistung bei Bluthochdruck an. Diese ist für alle Patientinnen und Patienten, die einen Blutdrucksenker verordnet bekommen, kostenlos.