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Bluthochdruck: Wenig Salz so effektiv wie Medikamente

ZOU  |  31.01.2024

Viele Menschen nehmen mehr Salz zu sich als empfohlen, dabei kann das darin enthaltene Natrium den Blutdruck in die Höhe treiben. Oft findet es sich versteckt in verarbeiteten Lebensmitteln. Dass sich genaues Hinschauen lohnt, zeigt eine Studie, in der schon nach einer Woche mit salzarmer Kost ein ähnlicher Effekt erzielt wurde wie mit Medikamenten.

Salz auf einem Löffel.
Salz hat bei den meisten Menschen einen deutlichen Effekt auf den Blutdruck: Wird Salz eingespart, ist der Effekt oft sogar so groß wie der von Medikamenten.
© Iryna Kharkova/iStockphoto

Für die Studie wurden 213 Personen in drei Gruppen eingeteilt, die jeweils eine Woche lang unterschiedlich viel Salz zu sich nahmen. Der mittlere systolische („obere“) Blutdruck der Teilnehmenden betrug nach einer Woche bei gewohnter Ernährung 125 mmHg, bei einer salzreichen Ernährung mit zusätzlich zwei Gramm Natrium 126 mmHg. Bei natriumarmer Ernährung mit einer Salzzufuhr von täglich nur etwa 0,5 Gramm sank er dagegen auf 119 mmHg, was ein klinisch bedeutender Effekt ist, der sich in dem Rahmen bewegt, wie er durch Blutdruckmedikamente erzielt wird.  

Bei über 73 Prozent der Personen führte die natriumarme im Vergleich zur natriumreichen Ernährung zu einer Senkung des Blutdrucks. Bei 46 Prozent betrug die Blutdruckabnahme mehr als fünf mmHg, was bedeutet, dass die Personen salzsensitiv sind. Nebenwirkungen waren leicht und wurden von 9,9 Prozent der Personen bei natriumreicher und von 8,0 Prozent bei natriumarmer Ernährung berichtet.

Laut Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Erwachsene höchstens fünf Gramm Kochsalz (das entspricht zwei Gramm Natrium) zu sich nehmen. Im Schnitt nehmen die Menschen aber mehr auf, was zu großen Teilen auf verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Wurst und Fertigprodukte zurückzuführen ist, die häufig viel Salz enthalten. Aber nicht jede Person entwickelt bei zu viel Salz einen Bluthochdruck: Die Salz-Empfindlichkeit (Salzsensitivität) ist unterschiedlich.

Quelle: DOI 10.1001/jama.2023.23651

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