Haben Sie aufgrund hoher Temperaturen auch schonmal eine brenzlige Situation erlebt?
Susanne Löw: „Als ich im tiefsten ecuadorianischen Dschungel bei einer Öko-Lodge ankam, packte ich in meiner Hütte erstmal meinen Rucksack und mein Diabetesequipment aus und sah: Das Insulin in meiner bereits angebrochenen Ampulle, die ich für die nächste Füllung meiner Insulinpumpe immer ungekühlt mit mir führe, sah nicht mehr normal aus. Flocken statt klarer Flüssigkeit füllten die Ampulle. Das war wohl zu viel Hitze…“
Wie konnten Sie diese Situation retten?
Susanne Löw: „Dieser Ampulle habe ich nicht mehr getraut und sie entsorgt. Zum Glück hatte ich noch weitere Ampullen als Ersatz im Gepäck, die ich gekühlt in einer speziellen Tasche transportiert habe. Mein Blutzucker war also nicht in Gefahr. Zudem hatte ich damals bei einem Freund in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito für die Zeit nach dem Amazonas-Abenteuer auch noch Ersatzinsulin in seinem Kühlschrank gebunkert.“
Worauf achten Sie generell, um bei Hitze Ihre Werte im Griff zu behalten?
Susanne Löw: „Ich bin bei Aktivitäten im Sommer wachsamer. Wobei mein CGM-System, das mich vor Unterzuckerungen warnt, diese Wachsamkeit sehr komfortabel macht. Außerdem achte ich noch stärker darauf, immer schnellwirksame Kohlenhydrate dabei zu haben. Es kann zudem vorkommen, dass ich im Sommer, wenn ich häufiger niedrige Werte habe, meine Basalrate auch mal für ein paar Tage reduziere, um die Unterzuckerungsgefahr zu minimieren.“
Welche Hypohelfer sind typisch für den Sommer?
Susanne Löw: „Ich verbinde manchmal das Süße mit dem Nützlichen und esse präventiv ein Eis. Eine kleine Kugel Eis berechne ich dabei in der Regel mit einer guten Broteinheit – ein idealer Begleiter für einen langen sommerlichen Spaziergang, der dafür sorgt, dass ich nicht mit zu tiefem Blutzucker am Ziel ankomme.“