03.02.2017
Nachteulen sitzen oft bis spät abends vor dem Fernseher, beschäftigen sich mit ihrem Handy oder lesen – und kommen dafür morgens nicht aus den Federn. All jenen, die es nicht früh ins Bett schaffen, könnte vielleicht ein Camping-Wochenende gut tun. Dies legt eine neue US-Studie nahe, die im Fachblatt Current Biology veröffentlicht wurde.
Bei Einschlafproblemen könnte es helfen, mehr Zeit im Freien und in der Sonne zu verbringen. Dies führte dazu, dass Studienteilnehmer zu vernünftigeren Zeiten ins Bett gingen, wie Kenneth Wright von der University of Colorado Boulder berichtet. Insgesamt eine Woche lang hatten fünf Personen in der Natur Colorados gecampt – ohne Taschenlampen und Mobiltelefone. Die innere Uhr stellte sich bei den Campern in dieser Zeit auf zweieinhalb Stunden früher ein. Abzulesen war dies an dem Zeitpunkt, ab dem der Melatonin-Pegel zu steigen begann. Die Schlafmuster der Testpersonen folgten den Veränderungen des Melatonins, so dass die Studienteilnehmer am Ende des Tages früher einschliefen.
Frühere Studien von Wright und Kollegen hatten ergeben, dass die Nutzung von elektrischem Licht in der heutigen Zeit die innere Uhr um etwa zwei Stunden verzögern kann. Eine Woche Sommersonne stellte den inneren Rhythmus allerdings wieder zurück, sodass Studienteilnehmer anschließend wieder früher ins Bett gingen. Die Schlaflänge selbst veränderte sich nicht. Wie die aktuelle Studie nun zeigt, könnte sich schon ein Camping-Ausflug im Sommer positiv auf das Einschlafen auswirken. So verhinderte das Campen, dass sich bei den Studienteilnehmern der typische Wochenend-Rhythmus einstellte: spät ins Bett gehen und lange ausschlafen.
HH