27.10.2017
Eigentlich gingen Wissenschaftler bislang davon aus, dass der regelmäßige Genuss von Marihuana die Lust auf Sex dämpft. Eine Studie von Forschern der Standford University belegt nun allerdings, dass eher das Gegenteil der Fall sein könnte.
Die Ergebnisse der Studie basierten auf der Analyse von Daten von mehr als 50.000 US-Amerikanern zwischen 25 und 45 – und sie seien unmissverständlich: „Häufiger Genuss von Marihuana scheint weder die sexuelle Motivation noch die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen“, sagt der Urologe Dr. Michael Eisenberg. „Wenn überhaupt, steht er mit häufigerem Geschlechtsverkehr in Zusammenhang.“
Im Rahmen ihrer Studie hatten die Forscher Studienteilnehmer explizit danach gefragt, wie oft sie in den vorangegangenen vier Wochen Sex mit einem Partner des anderen Geschlechts gehabt und wie häufig sie im vergangenen Jahr Marihuana geraucht hatten. Wie sie online im Journal of Sexual Medicine berichten, fanden sie bei Männern und Frauen einen positiven Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Kiffen und Sex. Frauen, die kein Marihuana geraucht hatten, hatten im Monat vor der Befragung im Schnitt sechs Mal mit einem Mann geschlafen, Frauen, die täglich kifften 7,1-mal. Bei Männern war der Unterschied ähnlich: Nicht-Hasch-Konsumenten hatten 5,6-mal Sex gehabt, tägliche Nutzer 6,9-mal. Der Trend blieb sogar dann bestehen, nachdem die Forscher andere Drogen wie Kokain oder Alkohol mit berücksichtigt hatten. Dies deute darauf hin, dass der Zusammenhang zwischen Marihuana und Sex nicht nur darauf zurückzuführen sei, dass weniger gehemmte Menschen möglicherweise eher zu Drogen greifen und auch mehr Sex haben.
HH