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12.04.2024
Die kostenlose und allgemein zugängliche Anwendung ChatGPT antwortet mit großer Genauigkeit auf Fragen zum Impfen und zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Der Charme daran: Man kann mit dem Chatbot ins Gespräch gehen. So könnte die Anwendung dazu beitragen, Impfskepsis in der Bevölkerung zu verringern und Ansteckungen zu vermeiden.
Auf dem diesjährigen Kongress der Europäischen Gesellschaft für Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ESCMID) wurde die Qualität von ChatGPT-Ergebnissen auf medizinische Fragen beleuchtet. Auf 15 häufig gestellte impfskeptische Fragen antwortete die Künstliche Intelligenz (KI) sachlich und informativ. So hat ChatGPT den Nutzen der Masernimpfung auch in Regionen mit wenigen Krankheitsfällen hervorgehoben und erklärt. Darüber hinaus ging ChatGPT auf Impfungen bei Menschen mit einer Eiweißallergie und auf Mythen im Zusammenhang mit mRNA-Impfungen ein.
Auch die Vorteile einer Impfung gegen das humane Papillomavirus (HPV) bei Jungen hat der KI-Chatbot benannt. Dabei hat er jedoch die Altersempfehlungen für die HPV-Impfung außer Acht gelassen, denn die Impfung sollte vor Beginn der sexuellen Aktivität erfolgen. 17 häufige Fragen zu sexuell übertragbaren Krankheiten hat die Anwendung ebenfalls korrekt beantwortet und gab z. B. Tipps zu Safer-Sex-Praktiken.
„Unsere Ergebnisse zeigten, dass ChatGPT bemerkenswert gut dazu in der Lage ist, auf eine Vielzahl häufig gestellter Fragen zum Impfen genau zu antworten“, sagte Dr. Matthew Koh von der Medizinischen Universität in Singapur. „In den meisten Fällen entsprach ChatGPT der Beratung durch Berufsverbände und Richtlinien. Die Ergebnisse zeigen die potenzielle Leistungsfähigkeit von KI-Modellen zur Unterstützung von Kampagnen im Bereich der öffentlichen Gesundheit.“