Dr. Karen Zoufal
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21.09.2021
Schon länger weiß man, dass sich Gene, die mit Cholesterin im Zusammenhang stehen, auf das Alzheimer-Risiko auswirken. Forscher konnten diesen Zusammenhang etwas weiter aufklären: Im Gehirn hergestelltes Cholesterin könnte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit spielen, berichten sie im Fachmagazin „PNAS“.
Die US-Forscher fanden heraus, dass bestimmte Gehirnzellen – die Astrozyten – ein Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit vorantreiben, indem sie vermehrt Cholesterin herstellen. Dies erhöht die Produktion von Beta-Amyloid und fördert die Entstehung von Plaques. Bei Mäusen war es in Tierversuchen möglich, die Cholesterinproduktion der Astrozyten und so die Entstehung der Plaques zu reduzieren. Die neuen Erkenntnisse tragen zum Verständnis darüber bei, wie und warum sich die Plaques bilden. Die Beobachtung erklärt möglicherweise auch, warum Gene, die mit Cholesterin zusammenhängen, einen Einfluss auf das Alzheimer-Risiko haben.
„Unsere Daten zeigen, wie wichtig es ist, sich auf die Produktion von Cholesterin in Astrozyten und den Transport zu Neuronen zu konzentrieren, um das Beta-Amyloid zu reduzieren und die Bildung von Plaques zu verhindern. Wenn wir Strategien finden, um zu verhindern, dass Astrozyten zu viel Cholesterin produzieren, könnten wir einen echten Einfluss auf die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit nehmen“, sagte Dr. Heather A. Ferris von der Universität Virginia.
Quelle: DOI 10.1073/pnas.2102191118