Dr. Karen Zoufal
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15.04.2021
Ein Vergleich der Gehirnaktivitäten aus Hirnscans von je 22 Personen mit und ohne chronischer Rhinosinusitis ergab bei den erkrankten Teilnehmern weniger Vernetzungen in Bereichen, die für die Aufmerksamkeit, Reize von außen, Kommunikation, soziales Verhalten und Problemlösung zuständig sind. Mehr Vernetzungen gab es dagegen in Gehirnregionen, die mit Selbstreflexion und umherschweifende Gedanken in Verbindung gebracht werden. Bei Menschen mit schwererer Rhinosinusitis war das stärker ausgeprägt, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „JAMA Otolaryngology-Head & Neck Surgery“.
„Die subjektiven Aufmerksamkeitsgefühle, Konzentrationsschwierigkeiten oder Schlafstörungen, die eine Person mit chronischer Rhinosinusitis hat, können mit subtilen Veränderungen in Gehirnregionen verbunden sein, die diese Funktionen steuer,“, sagte dazu die HNO-Ärztin Kristina Simonyan von der Harvard University.
Dies ist die erste Studie, die solch einen Zusammenhang herstellt. Die Forschungsergebnisse beweisen zwar nicht, dass die Gehirnveränderungen eine direkte Folge der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung sind. Sie tragen aber dazu bei, dass psychische Symptome in diesem Zusammenhang besser verstanden werden.
Quelle: 10.1001/jamaoto.2021.0204