24.02.2016
„Chronischer Schmerz ist eine eigenständige Erkrankung, die sehr spezifisch behandelt werden muss. Angesichts von Millionen Betroffenen muss die Bekämpfung des chronischen Schmerzes zu einem nationalen Gesundheitsziel werden“, forderte Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK, bei der Vorstellung der Studie in Berlin. In den letzten Jahren habe sich, so Straub, in der Versorgung chronischer Schmerzpatienten vieles getan. So habe sich die Zahl der Patienten, die im Krankenhaus mit einer sogenannten multimodalen Schmerztherapie behandelt wurden, in den Jahren 2006 bis 2014 mehr als verdoppelt. Darunter versteht man eine Zusammenarbeit unterschiedlicher medizinischer Fachbereiche in der Schmerztherapie. Damit seien im Jahr 2014 bei rund 61.000 Patienten chronische Schmerzen multimodal therapiert worden.
Das entspräche jedoch nur einem Fünftel aller Patienten, die potenziell für eine solche Therapie geeignet wären. Straub verwies darauf, dass die Versorgung mit multimodaler Schmerztherapie insbesondere unter Qualitätsgesichtspunkten nicht ausreichend sichergestellt sei. "Wir unterstützen daher intensiv die Bemühungen seitens der Fachgesellschaften, verbindliche Qualitätskriterien für die multimodale Schmerztherapie im Krankenhaus zu entwickeln."
Chronische Schmerzen werden in allen Altersgruppen deutlich häufiger bei Frauen dokumentiert, wobei die Zahl der Betroffenen mit dem Alter ansteigt. In der Gruppe der über 80-Jährigen waren im Jahr 2014 etwa 13 Prozent betroffen, 143.000 Männer und 444.000 Frauen. Der Arztreport basiert auf Daten von 8,6 Millionen Versicherten der Barmer GEK aus dem Jahr 2014.
NK