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Corona: Delta-Variante ist für Schwangere gefährlicher

td/PZ/NK  |  03.08.2021

Für Schwangere ist eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 mit besonderen Risiken verbunden. Ein Studie aus England belegt nun indirekt den großen Nutzen einer Impfung für Schwangere. Dort steigt der Anteil ungeimpfter Schwangerer, die wegen einer Infektion mit der Delta-Variante ins Krankenhaus müssen.

Schwangere Frau mit Maske, schaut auf ihren Bauch.
In Großbritannien steigt die Zahl der Schwangeren, die wegen einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus behandelt werden müssen.
© Lordn/iStockphoto

Covid-19 birgt erhebliche Risiken für Schwangere und deren ungeborenen Kinder. Etwa eine von zehn Schwangeren, die mit Covid-19-Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert werden, benötigt eine Intensivbehandlung, und etwa eine von fünf der schwer an Covid-19 erkrankten Schwangeren bringt ihr Kind zu früh zur Welt. Eine neue Studie der Universität Oxford belegt nun indirekt, dass eine Impfung gegen SARS-CoV-2 gerade auch für Schwangere einen wirksamen Schutz vor diesen Risiken bietet.

Die Daten von 3.371 schwangeren Frauen aus Großbritannien zeigen, dass im Laufe der Alpha- und Delta-dominanten Perioden die Schwere der Erkrankungen unter Schwangeren und damit die Zahl der problematischeren Schwangerschaften zugenommen hat. So stieg der Anteil der Frauen, die mittelschwer bis schwer erkrankten, zwischen der Wildtyp- und der Alpha-Periode von 24,4 Prozent aus 35,8 Prozent an. Zwischen der Alpha- und der Delta-Periode stiegen die Inzidenzen von mittelschweren bis schweren Erkrankungen von 35,8 Prozent auf 45,0 Prozent.

Impfung von Schwangeren macht sich bemerkbar

Die Autoren weisen darauf hin, dass kaum Patientinnen, deren Daten hier ausgewertet wurden, geimpft waren. Zwar wurden erst ab dem 1. Februar 2021 auch Daten von geimpften Schwangeren in die Studie eingeschlossen. Von den 742 Frauen, die seit diesem Datum stationär behandelt wurden, hatten nur vier eine einzige Dosis des Impfstoffs erhalten. Keine Patientin war zweimal geimpft. Somit waren also 99 Prozent der schwangeren Frauen, die wegen Covid-19 auf eine stationäre Behandlung angewiesen waren, nicht geimpft sind.

Andererseits haben mittlerweile im Vereinigten Königreich über die Zeit der Studie mindestens 55.000 Schwangere eine oder mehrere Dosen eines Covid-19-Impfstoffs erhalten. Das belege indirekt, wie gut eine Impfung gerade auch Schwangere schützt. Nicola Vousden, die Erstautorin der Studie, sagte: „Diese Studie zeigt, dass nur sehr wenige geimpfte Schwangere mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden. Andere Studien haben gezeigt, dass geimpfte Frauen Antikörper an ihre Babys weitergeben, sodass die Vorteile der Impfung sowohl für Schwangere als auch für ihre Babys eindeutig sind.“

Die Covid-19-Impfstoffe sind zwar auf der einen Seite nicht explizit für Schwangere zugelassen, auf der anderen Seite stellt eine Schwangerschaft auch keine Kontraindikation für diese Impfung dar. Während in Deutschland die Ständige Impfkommission (STIKO) die Corona-Impfung Schwangeren noch nicht empfiehlt, sprechen sich gynäkologischen Fachgesellschaften durchaus für die Impfung aus. Auch der Bundesverband Gynäkologen und Hebammen in Großbritannien empfehlen die Impfung allen Schwangeren.

DOI: 10.1101/2021.07.22.21261000

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