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Corona-Pandemie: Depressionen und Angststörungen weltweit stark gestiegen

Natascha Koch  |  12.10.2021

Depressionen und Angststörungen haben durch die Covid-19-Pandemie weltweit stark zugenommen. Laut einer neuen Studie gab es im Jahr 2020 insgesamt 53 Millionen zusätzliche Fälle von schweren Depressionen und 76 Millionen Fälle von Angststörungen.

Frau, sitzt im Schatten eines Fensters und schaut nach unten.
Die psychischen Folgen der Corona-Pandemie machten sich besonders bei Frauen stark bemerkbar.
© Marjan_Apostolovic/iStockphoto

Kontaktbeschränkungen, Angst um den Job, die eigene Gesundheit und die Familie: All diese Veränderungen, die seit dem Ausbruch der Corona-Krise den Alltag bestimmt haben, haben großen Einfluss auf die psychische Gesundheit. Wie Forscher der australischen Universität von Queensland und der Universität von Washington im Fachmagazin „The Lancet“ berichten, gab es im Pandemie-Jahr 2020 geschätzte 53 Millionen Fälle von schweren depressiven Störungen und 76 Millionen Fälle von Angststörungen zusätzlich, die auf die Corona-Krise zurückzuführen sind. Das entspreche einer Steigerung von 28 beziehungsweise 26 Prozent.

Frauen besonders stark betroffen

Frauen waren dabei fast doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass Frauen durch die Pandemie in vielen Fällen eine Doppelbelastung aus Job, Haushaltspflichten und Kinderbetreuung zu stemmen hätten. Zudem seien sie deutlich häufiger Opfer häuslicher Gewalt als Männer. Unter jüngeren Menschen sowie in Ländern, die von der Pandemie besonders betroffen waren und demnach sehr strenge Lockdown-Regeln hatten, sind die Fallzahlen ebenfalls deutlich höher.

„Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass wir ein stabile psychosoziale Gesundheitssystem brauchen, um der steigenden Zahl der psychischen Erkrankungen weltweit gerecht zu werden“, fordert Studienautor Dr. Damian Santomauro von Universität in Queensland. Schon vor der Pandemie sei Gesundheitsversorgung im Hinblick auf psychische Krankheiten in vielen Ländern unzureichend und schlecht organisiert. Dies müsse sich nun dringend ändern, so Santomauros Appell an die Politik.

Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(21)02143-7

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