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Corona: STIKO empfiehlt zweiten Booster ab 60 Jahre

TD/PZ/NK  |  22.08.2022

Die STIKO hat ihre Covid-19-Impfempfehlung aktualisiert und empfiehlt nun offiziell eine zweite Auffrischimpfung für Menschen ab 60 Jahren. Bislang galt die Empfehlung nur für über 70-Jährige. Auch für Jugendliche und immungeschwächte Patienten gibt es Neuigkeiten.

Seniorin, hält ihren Arm mit einem Pflaster darauf in die Kamera.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt den zweiten Corona-Booster nun schon ab einem Alter von 60 Jahren.
© Jelena Stanojkovic/iStockphoto

Nachdem Politiker und verschiedene Experten in den vergangenen Wochen immer wieder für eine zweite Covid-19-Auffrischimpfung plädiert hatten, empfiehlt nun auch die Ständige Impfkommission (STIKO) offiziell den zweiten Booster für einen erweiterten Personenkreis. Diese Empfehlung gilt nun für Menschen ab 60 Jahre sowie für Personen im Alter ab fünf Jahren mit einer Grunderkrankung gemäß bestehender STIKO-Empfehlung.

Für die zweite Covid-19-Auffrischimpfung soll in der Regel ein mRNA-Impfstoff verwendet werden. Dabei soll ein Mindestabstand von sechs Monaten zur vorangegangene Infektion oder letzten Impfung eingehalten werden. In begründeten Einzelfällen kann der Abstand auf vier Monate reduziert werden, so die Empfehlungen der STIKO.

Nicht auf Omikron-Impfstoffe warten

Ausdrücklich spricht sich die STIKO für die genannten Risikogruppen dafür aus, nicht auf einen angepassten Impfstoff zu warten. Sobald Varianten-angepasste Impfstoffe zugelassen und verfügbar sind, wird die STIKO auch für diese Impfstoffe die Evidenz zur Wirksamkeit und Sicherheit prüfen und zu gegebener Zeit dann eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen aussprechen.

Für Personen, die bereits mit vier immunologischen Ereignissen (Impfung oder Infektion) konfrontiert wurden, wird vorerst keine weitere Auffrischimpfung empfohlen. Von dieser Empfehlung kann bei besonders gefährdeten Personen (zum Beispiel Hochbetagte) nach Abwägung des Gesundheitszustands und der individuellen Gefährdung der Person abgewichen werden. Hier kann es sinnvoll sein, noch eine weitere Impfstoffdosis zu verabreichen, so die Empfehlung der STIKO.

Nuvaxovid für Jugendliche

Bisher hatte die STIKO für die Grundimmunisierung von 12- bis 17Jährigen nur den Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer empfohlen. Mit den aktualisierten Impfempfehlungen können Jugendliche nun alternativ auch mit Nuvaxovid® von Novavax grundimmunisiert werden. Die Impfung erfolgt mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen und mit der gleichen Dosierung wie für Personen im Alter ab 18 Jahren.

Präexpositionsprophylaxe (PrEP) vor Covid-19

Bemerkenswert ist die dritte Empfehlung der STIKO. Sie betrifft die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) mit Evusheld®. Dieses neue Medikament soll vor einer Corona-Infektion schützen und enthält die beiden SARS-CoV-2-neutralisierenden monoklonalen Antikörpern Tixagevimab und Cilgavimab. Entgegen der Zulassung empfiehlt die STIKO den Einsatz dieser Antikörper zur Vorbeugung einer Infektion in einer Dosierung zu jeweils 300 mg ab einem Alter von 12 Jahren für folgende Personengruppen:

  • Personen mit Immundefizienz (Immunschwäche), bei denen das Ausbleiben einer schützenden Immunantwort auch nach mehreren Impfstoffdosen zu erwarten ist.
  • Personen mit nachgewiesener fehlender Bildung erregerspezifischer Antikörper im Blut (Serokonversion) nach der Schutzimpfung und einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf.
  • Personen, bei denen Impfungen gegen COVID-19 mit keinem der aktuell zugelassenen Impfstoffe aufgrund von Kontraindikationen durchgeführt werden können und gleichzeitig Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von Covid-19 vorliegen.

Damit trägt die STIKO der gut dokumentierten Beobachtung Rechnung, dass bei Personen mit Immundefizienz die Wirksamkeit der Covid-19-Impfung häufig eingeschränkt ist, sodass diese Personen einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf ausgesetzt sind.

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