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20.01.2021
Viele vermuten, bereits an Covid-19 erkrankt gewesen zu sein oder haben es dank Testergebnis sogar schwarz auf weiß. Zwar ist noch unklar, wie lang ein Schutz vor einer neuen Infektion besteht. Reinfektionen gelten jedoch als sehr selten, und wegen der aktuellen Impfstoffknappheit gilt zurzeit, dass diese Personen erst einmal nicht geimpft werden.
„Nach überwiegender Expertenmeinung sollten Personen mit laborbestätigter SARS-CoV-2-Infektion zunächst nicht geimpft werden“, erläuterte Professor Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), am Montagabend beim Pharmacon@home, einer Online-Fortbildungsveranstaltung für Apotheker. Noch ist zwar unklar, wie lange eine vorangegangene Infektion vor einer Neuinfektion schützt, auch in Anbetracht der neuen Virusmutationen. Angesichts der knappen Impfstoffdosen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) trotzdem zurzeit, diese Personen vorerst nicht zu impfen.
Umgekehrt muss aber vor der Impfung nicht getestet werden, ob aktuell (per PCR- oder Antigentest) oder zuvor (per Antikörpertest) eine SARS-CoV-2-Infektion stattgefunden hat. „Es gibt bisher keinen Hinweis darauf, dass die Impfung nach bereits unbemerkt durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion eine Gefährdung darstellt“, betonte Cichutek.
Zur Frage, wann Personen mit nachgewiesenermaßen durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion eine Impfung angeboten werden sollte, kann die STIKO noch keine endgültige Aussage machen, heißt es in den am 8. Januar aktualisierten Empfehlungen zur Covid-19-Impfung.
Vor einer Woche hatte der STIKO-Vorsitzende Professor Dr. Thomas Mertens bei einem Pressebriefing des Science Media Centers erklärt, dass sich die Empfehlung bei der nächsten Aktualisierung ändern könnte. Vorstellbar sei zum Beispiel auch, dass zuvor Infizierte gegebenenfalls nur eine einzige Impfung als Booster brauchen. Allerdings gibt es hierzu noch keine Daten.